Dem neoliberalen Publizisten Roland Baader (keine Verwandtschaft mit dem »Arschloch« (Sartre)) und seinem Buch »Geld, Gold und Gottspieler« verdanken wir diesen Ausdruck, dem ich auch im Blaster ein kleines Denkmal setzen möchte.
»Gottspieler«, daß sind Menschen, die sich allen ernstes berufen fühlen, »den Menschen« zu erziehen, zu verändern, die Gesellschaft zu »reformieren«, Emanzipationsprozesse zu erzwingen, »social engeneering« zu betreiben. Es sind die Neuhegelianer, die den Staat als eine Volxerziehungsanstalt betrachten, und mit der Eroberung der Regierungsmacht ein Mandat dafür in Anspruch nehmen, »dem Bürger« gewisse Verhaltensweisen an- oder abzuerziehen. Sie spielen wahrlich Gott, denn ihre Anmaßung ist ungeheuer. Nicht nur im politischen Sinne: denn es handelt sich samt und sonders um Faschisten, sondern vielmehr auch im soziologischen Sinne: meinen diese Leute doch allen Ernstes, eine Gesellschaft sinnvoll »steuern« zu können, als sei es eine Maschine, ein Unternehmen, ein Automobil. Es sind, im erkenntnistheoretischen Sinne jene Kinder im Kant'schen Bilde, die mit Hut, Stock und Degen des ausser Haus befindlichen Vaters spielen - nur das hier mit Gesetzen, Notenbanken und Panzerregimentern gespielt wird von Leuten, die nicht wissen, was sie tun.
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