Ich kann mir ja doch nicht selber helfen. Wenigstens nicht dann, wenn es wirklich ernst wird. Ich kann mir nicht selbst die Wunden verbinden. Ich kann mir nicht selbst ein gutes Wort zusprechen. Ich kann mir nicht selbst die Schuld vergeben. Wenn es wirklich ernst wird, brauche ich einen anderen.
Aber möglichst einen, der mehr weiß und kann als ich. Einen, der aufrecht vor Gott und vor Menschen steht. Einen, der die Fragen und Probleme, die mich zu Boden drücken, selbst längst bewältigt hat. Die Botschaft der Bibel im Alten Testament und im Neuen Testament lautet: Es gibt ihn. Sein Name ist Jesus. Jesus von Nazareth. Jesus der Christus. Jesus der Retter, der Erlöser, der Messias. Jesus der Sohn Gottes.
Im Alten Testament wird er angekündigt. Im Neuen wird seine Geschichte erzählt. Ein Vers aus dem Alten Testament: »Durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.« Aus dem Buch des Propheten Jesaja. Der Gottesknecht, der Gerechte, der selbst keinen Dreck am Stecken hat, der Gott in allem gerecht wird, dieser eine packt sich die Schuld der Ungerechten auf die Schultern.
Er trägt ihre Sünden und macht so möglich, dass sie aufrecht vor Gott und vor Menschen stehen können. Kein Mensch wäre dazu in der Lage gewesen. Denn es gibt keinen Menschen ohne Schuld. Aber der Gottesknecht, der Gottessohn, der hier auf dieser Erde gelebt hat, er war ganz und gar ohne Schuld. Nur er konnte für uns, die wir immer wieder schuldig wurden, eintreten.
Nur er konnte in den Riss treten, der zwischen der gerechten Welt Gottes und der ungerechten Welt der Menschen klafft. Nun gehören beide Welten wieder zusammen. Durch ihn und dank ihm. Nun haben wir wieder Zugang zur gerechten Welt Gottes, haben wir Audienz bei Gott, dürfen wir Vater zu Gott sagen. Ja mehr noch: Abba, lieber Vater. Oder mit unseren Worten: Vati oder Papa.
Jesus hat es möglich gemacht. Jesus macht es immer wieder möglich. Ich darf ihm meine Schuld auf die Schultern packen und dann spüre ich, wie er meine Wunden versorgt, wie er mir ein gutes Wort sagt, das beste Wort, das ich hören kann: »Dir sind deine Sünden vergeben.« Gott ist dein Vater geworden.
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