Die mittelalterliche Stadt Goslar duckt sich vor die mächtigen Hänge der fichtenbewaldeten, sandsteinernen Berge. Der kalte, schneekristallbefrachtete Wind braust aus den grünweißen Bergen des Harzes hinaus, die Wintertouristen schleichen mit ihren sommerbereiften Mazdas, Mitsubishis, Suzukis, Harakiris und Tamagotchis hinein. In der Fischemäkerstraße drängeln sich dann die frustrierten Skifahrer, deren heckgetriebene BMWs und Benze sie nicht über die Bärentalkurve hinausbrachten, ohne sich querzustellen und so die Beförderten explizit zum Umkehren aufzufordern, vor den muckeligen Schaufenstern, die Berge von Hexenkitsch, unsäglich süßen Fuseln und vollgesogene Labberburger auf durchgeweichten Papptellern enthalten.
Die Flüsse durch Goslar heißen passenderweise »Abzucht« und »Gose«. Man ist versucht, die Existenz eines weiteren Bachs anzunehmen, der »Bloßganzschnellweghier«. Sie ist auf keiner Karte eingezeichnet - ihre Gischt liegt jedoch überall in der bratwurstfettgeschwängerten Luft.
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