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Max van der Moritz schrieb am 3.1. 2003 um 13:31:01 Uhr über

Gogo

Hoffentlich verstehen es einige, wie wichtig es ist, daß alternatives Freigeld bald in versteckten Tälern der ganzen Welt eingeführt wird. Die Möglichkeiten dazu sind schon gegeben. Wer nur Bedenken hat und nicht beginnen will, wird warten, bis es zu spät sein wird.


Gogos und die Kaufleute.

Alle Geldreformer haben bisher eine Gruppe von Leuten völlig außer acht gelassen. Es sind die Kaufleute, Handwerker und Erzeuger, welche doch die wichtigste Rolle in der Wirtschaft spielen. Besonders die Gesellanhänger taten das, obwohl Gesell selber ein Kaufmann war. Sie mißtrauten dem Handelskapital, welches Gesell selbst als die Ursache des „Urzinses“ bezeichnete.
Damit schnitten sie sich selbst von der realen Wirtschaft ab und vertraten ihre Anschauungen in einem Wolkenkuckucksheim. Im besten Fall versuchten sie noch andere Bewohner ähnlicher Gefilde, die Bewohner von Elfenbeintürmen zu überzeugen, aber die schenkten ihnen keine Aufmerksamkeit,
Erst mit den Gogos änderte sich das. Kaufleute, konfrontiert mit dem Gogovorschlag erkannten sofort, daß hier etwas war, was zu ihren Vorteil wäre, weil die Gogos als lokales Tauschmittel im Umlauf bleiben und ihnen unzählige weitere Geschäfte bringen würden.
Es störte die wenigsten, daß sie selber die eingenommenen Gogos, wenn sie nicht die geringe Umtauschgebühr zahlen wollten auch lokal verwenden müssen, denn sie erkannten gleich, daß jeder Gogo, den sie an lokale Lieferanten, Handwerker oder eigene Angestellte weiter geben würden, bald wieder bei ihnen oder ihren Kollegen für weitere Einkäufe landen würde. Sie wollten diese Leute auch gut verdienen lassen - ganz im eigenem Interesse.
Die geringe, eventuell fällige Umtauschgebühr von 5 % ist ja nicht mehr, als sie der Bank für eine eine Zahlung mittels Kreditkarte auch hätten abführen müssen, ohne die Hoffnung dieses Geld je wieder zu sehen. Sie erkannten sofort, daß diese Umlaufgebühr notwendig sei, um die Gogos im lokalen Umlauf zu halten und würden Gogos ohne diese Umlaufgebühr gar nicht haben wollen. Sie wissen auch, daß es diese Umlaufgebühr für ihre Kollegen bei der „Gogobank“ möglich macht, die bleibende Kaufkraft der Gogos zu garantieren. Alles zusammen, rannten die Gogos bei ihnen offene Türen ein. Manche werden sogar Gogos gleich am Anfang kaufen, um sie schnell in Umlauf zu bringen und es ist nur mehr eine Frage der Zeit - kurzer Zeit - bis ein genügend großer Markt für einen soliden Anfang gegeben ist.
Eigenartigerweise waren selbst Kaufleute mit Waren, welche nur geringe Gewinnspannen haben und wo die eventuellen 5 % einen größeren Teil der Gewinnspanne ausmachen, bereit mitzumachen. Wahrscheinlich deshalb, weil ihnen die Gebühren der Banken ein zu großer Dorn im Auge sind. Da zahlen sie lieber an ihre Kollegen von der „Gogobank“. Deshalb werden die Gogos von bescheidenen Mengen angefangen sich ausbreiten. Gogos, welche in Umlauf kommen, bleiben zum größten Teil im Umlauf und alle, welche weiterhin in Umlauf kommen, vermehren die umlaufende Gogomenge. Solange Gogos gebraucht werden, wird sich das fortsetzen.
Gebraucht werden sie aber bitter notwendig, wenn das andere Geld gehindert wird in genügender Menge auf den Markt zu kommen, weil man es denen wegnimmt, die damit etwas kaufen würden und es denen gibt, die nur „lohnende“ Investionen dafür suchen oder sonstliquidebleiben.
Wenn es keine lohnenden Anlagen gibt, weil zu viele solche in einer langen Zeit ohne Zerstörung durch einen Krieg sich gegenseitig Konkurrenz machen, ist es wieder einmal so weit, daß ein Krieg im Interesse des Geldkapitals veranstaltet werden muß. Beim Wiederaufbau nachher gibt es dann einen derartigen Mangel an Realkapital. daß es wieder lohnende Investitionen gibt.
Das alte Spiel kann dann wieder von vorne beginnen bis zur nächsten „Überproduktion“ von Waren und dem nächsten Mangel an lohnenden Anlagen. Dann wird wieder so lange gezündelt, bis ein neuer Krieg entfacht ist. Wir sind gerade am Ende einer dieser Perioden wo es keine lohnenden Anlagen mehr gibt und wo die Leute, welche das Angebot von Waren auf dem Markt kaufen würden kein Geld mehr dafür haben. Kein Kaufmann kann daher in sein Warenlager investieren und damit werden auch seine Vorlieferanten ohne Absatz bleiben und können auch nicht mehr investieren.
Diesmal wird sogar schon früher ein Krieg vorbereitet als in früheren Zeiten, wo es vorher immer lange Zeiten von Deflation und Depression gab. Heute wird erst gar nicht lange so ein Weg der langsamen Realkapitalvernichtung versucht. Der unvermeidliche Krieg wird schon vorher vorbereitet und damit eine lange Deflation vermieden, in der vielleicht andere Lösungen gefunden werden könnten, die nicht im Interesse des Geldkapitals sind.
Wir wissen ja, welche Lösungen das sind aber ob sich die rechtzeitig durchsetzen können, ist fraglich. Es gibt noch zu wenig Gogomeister um den kommenden Krieg zu verhindern, wenn nicht ein Wunder geschieht. Trotzdem soll man den Mut nicht sinken lassen, denn wenn es vielleicht auch nur wenige kleine Gogoinseln sind, deren Bürger in versteckten Tälern damit den Zusammenbruch der Weltwährungen und die Kriegswirren überstehen können, dann ist mehr erreicht als man glaubt. Dann ist wenigstens der nächste Krieg der letzte gewesen.
Vielleicht kann er sogar noch verhindert werden, wenn rechtzeitig Gogos in vielen Ländern der Welt den Kriegsgrund des heutigen Geldes unterlaufen können.
























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