Historia vom edlen Gliedhardt
XIV. Wie Gliedhardt zu Tjoste ging
Es begunt sich, dasz ein grosz Tjoste beraumet ward vom Grafen Odelstein. Do hinnen machet sich auch auf Gliedhardt mit seynem getriuwen Knappen Sambart. Als sie durch eynen Forst gestriffen, machet sich des Gliedhardt hitzig Gemütens zu schaffen und lasset sich von seynem Knappen behulfen. Diesz gewâret eyn Truchseß des Graf Odelstein, wes er eylet zu seinem Herren und sprichet Herre, es kombt eyn fremder Ritter, der eyne Lantz traget, solcher ich nicht gewärtig worden bin mein Lebtag". Spricht nun der von Odelstein, man moege dem Tjostier aufnehmen und im alle Huld zeitigen, so auch geschacht. Da nun der Tjost kommen, setzet sich der von Odelstein höchstselbenst zu Ross, einen Spiesz zu fechten. Doch da er gewartig des Gliedhardt Lanzen, machet er im Trabe kehrt, deswo ihm des Gliedhardt Gewaffen just ze dorten einfahret, als der von Odelstein sich bedenket hat. Und dahero hant der edle Gliedhardt Kranz und Grafenschaft gewonnen.
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