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Bratfischchen schrieb am 15.6. 2017 um 02:38:42 Uhr über

Glauben

Das Gegenteil von Vernunft ist Glauben. Andere sagen das Gegenteil von Vernunft ist Dummheit. Vernünftiges Reden hat als Grundlage Wissenschaftlichkeit. Man betrachte den Satz/ die Behauptung 'Lindenblütentee hilft bei Erkältung' als typisch für eine empirisch-wissenschaftliche Feststellung; Wissenschaft zielt auf Kausalität, nicht auf 'Dies ist eine Tasse' oder 'Das Blatt ist grün'. Und die Sinn-Forderung d.h. die Forderung eines Sinn-Kriteriums, im Falle der Wissenschaft 'wahr oder falsch' richtet sich auf solche Kausalitäts-Behauptungen, nicht auf Sätze wie 'Peter ist erkältet'. Letzterer Satz könnte in einer Studie, die die Lindenblüten/Erkältungs-Hypothese prüfen soll, ein Protokollsatz sein; allerdings ein geschrumpfter, denn wie sähe ein Protokollsatz in einer solchen Studie aus? Man würde in die Studie Personen mit 'Erkältung' aufnehmen, 'Peter ist erkältet' formuliert das Erfülltsein des Kriteriums für die Aufnahme in die Studie. 'Erkältet-Sein' müßte dazu noch im Einzelnen angegeben werden. Der Protokollsatz enthielte dazu noch eine weitere Information. Nämlich ob die Lindenblüten geholfen haben oder nicht. Was der Unterschied ist zwischen 'Hat geholfen' und 'Hat nicht geholfen' müßte dazu ebenfalls im Einzelnen angegeben werden. Interessant ist der messbare Unterschied zwischen 'Hat geholfen' und 'Hat nicht geholfen' und die Streuung. Darüber müssen Annahmen aufgrund möglichst handfester Daten vorgelegt werden. Denn daraus ergibt sich der Umfang des zu untersuchenden Kollektivs. Was hier ausgeführt wurde, ist der Anfang eines Studienprotokolls, das zur Prüfung der oben gemachten Behauptung ausgearbeitet vorzulegen wäre.
Vernünftiges Reden ist diszipliniertes Reden; die vorstehend angeführten Eingrenzungen sind nur beispielhaft. Die zu machenden Eingrenzungen richten sich nach dem Stand der Kenntnisse auf diesem Gebiet; es sind dies andere als man sie wußte vor Jahr und Tag, und andere, als man sie vermutlich verwenden wird in zehn oder x mal zehn Jahren.
So ergibt sich der Unterschied zwischen vernünftigem Reden und Glauben, wie er bereits beschrieben wurde von Parmenides als Unterschied zwischen Aletheia und Doxa, zwischen dem, was es über die Wahrheit an Sicherem zu sagen gibt und was andererseits den Sterblichen wahr zu sein scheint.


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