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Michel und Bruno und ein Schatten von Batemann schrieb am 20.12. 2008 um 15:45:35 Uhr über

Gladio

Wo wir gerade beim Thema sind:

MKULTRA (auch MK ULTRA) war der Codename für ein umfangreiches, geheimes Forschungsprogramm der CIA über Möglichkeiten der Bewusstseinskontrolle. Es wurde von 1953 bis in die 1970er Jahre hinein durchgeführt. Mitte der 1970er Jahre beschäftigten sich mehrere Untersuchungskommissionen des US-Kongresses mit der Aufarbeitung des Programms.


Ziel des Projekts war, ein perfektes Wahrheitsserum für die Verwendung im Verhör von Sowjet-Spionen im Kalten Krieg zu entwickeln, sowie die Möglichkeiten der Gedankenkontrolle zu erforschen. Die überwiegend gesundheitsschädlichen bis lebensgefährlichen Experimente wurden ohne Wissen oder Zustimmung der Versuchspersonen durchgeführt, häufig auch gegen deren erklärten Willen. Dazu gehörten neben tausenden von zufällig ausgewählten US-Bürgern auch Krankenhauspatienten und Gefängnisinsassen. Es ist erwiesen, dass zahlreiche Versuchspersonen bei den Experimenten schwerste körperliche und psychische Schäden davontrugen, bis hin zum Tod. Ken Kesey verarbeitete seine Erfahrungen als Testperson in dem BuchEiner flog über das Kuckucksnest“. Ein großer Teil der im Rahmen des Projekts durchgeführten Experimente verstieß gegen amerikanische Gesetze, viele sind nach der heutigen Definition der UNO als Folter zu bewerten. Die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe des Projekts waren der Kalte Krieg mit der Sowjetunion und der starke amerikanische Antikommunismus während der McCarthy-Ära in den 1950er Jahren.


MKULTRA umfasste nach Angaben des damaligen CIA-Direktors Admiral Stansfield Turner 149 Unterprojekte, wovon mindestens 14 sicher Menschenversuche waren, weitere 6 Projekte Versuche an unwissenden Menschen sowie 19 Projekte eventuell mit Menschenversuchen. Erforscht wurden die Wirkungen von Drogen (vor allem LSD und Mescalin), Giften, Chemikalien, Hypnose, Psychotherapie, Elektroschocks, Gas, Krankheitserregern, Erntesabotage, künstliche Gehirnerschütterung, Operationen usw. Durchgeführt wurden die Experimente an 44 Universitäten, 12 Krankenhäusern, 3 Gefängnissen und 15 nicht näher bezeichnetenForschungseinrichtungen“.Es ist erwiesen, dass zahlreiche Versuchspersonen bei den Experimenten schwerste körperliche und psychische Schäden bis hin zum Tod davontrugen. Die Praxis von Entführungen zu Versuchszwecken wurde, zumindest für das MKULTRA-Projekt, von der CIA selbst bestätigt. Auch Fälle von Kindesmissbrauch sind bekannt.

Protokoll eines tödlichen Experiments

Der körperlich gesunde Tennislehrer Harold Blauer litt nach seiner Scheidung unter Depressionen, zu deren Behandlung er das New York State Psychiatric Institute aufgesucht hatte. Dort starb er am 8. Januar 1953, nachdem er mehrfach hohe Dosen einer synthetisch hergestellten Variante der Droge Meskalin im Rahmen von MKULTRA-Experimenten erhalten hatte. Seine Ex-Frau erstattete nach seinem Tod Anzeige, im Verlauf des Prozesses vertuschten die Behörden die wahre Todesursache. Das folgende Protokoll[11] beschreibt den Verlauf der tödlichen Infusion, die zu einem Kreislaufkollaps und Herzversagen führte.

9:53 Uhr Injektion beginnt, ruhelose Bewegungen, Protest gegen die Injektion.
9:55 Uhr Injektion endet.
9:59 Uhr [...] sehr ruhelos, muss von der Schwester festgehalten werden, nicht ansprechbar [...] wildes Rudern mit den Armen, heftiges Schwitzen [...]
10:01 Uhr [...] Patient richtet sich im Bett auf, komplette Versteifung des Körpers [...] schnarchendes Atmen 32/min, Puls 120/min [...] Zähne zusammengebissen, Schaum vor dem Mund [...] rollende Augenbewegungen [...]
10:04 Uhr [...] Verkrampfung der Rückenmuskulatur [...]
10:05 Uhr [...] steife Extremitäten, Pupillen leicht erweitert, reagiert nicht auf Licht [...]
10:09 Uhr [...] allgemeine Errötung des Gesichts und der Brust [...] weiterhin starkes Schwitzen [...] Tremor der unteren Extremitäten, Schaum vor dem Mund [...]
10:10 Uhr [...] weiterhin schnarchende Atmung 28/min, unregelmäßig [...] versteifter Kiefer [...]
11:05 Uhr [...] vereinzeltes Aufbäumen, heftige Arm- und Beinbewegungen [...] redet wirr vonMurphy“, meist zusammenhangslos, vorübergehend ansprechbar [...]
11:12 Uhr [...] gesteigerte Unruhe, unterbrochene Versteifung [...]
11:17 Uhr [...] redet nicht mehr [...] fällt ins Koma, immer noch unruhig [...]
11:30 Uhr starke, schnarchende Atmung [...]
11:45 Uhr [...] ruhiges, tiefes Koma.
Laut Protokoll endete das Experiment um 12:15 mit Blauers Tod.

( Wikipedia )


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