Das Metier eines BESTIARIUS war das eines Gladiatoren, nur kämpfte dieser nicht gegen einen menschlichen Gegner sondern gegen wilde Tiere. Für ihn galten die nämlichen Regeln, wie für die Gladiatoren. Er war mindestens ebenso verpönt wie die gewöhnlichen Gladiatoren und war doch gleichzeitig ebensolch ein Faszinosum, von dem die römische Gesellschaft nicht lassen wollte, da es die Mehrheit magisch anzog. Der bestiarius wurde in speziellen Schulen zum Kampf mit den Tieren ausgebildet, zuweilen war er gleichzeitig auch eine Art Dompteur für spezielle Tiere, die nicht in der Arena ihr Ende finden sollten und in den Pausen oder meist vor den eigentlichen Schlachtspielen durch die Arena geführt wurden, und dort ihre Kunststückchen zeigten. Er leitete Kämpfe unter den Tieren, dergestalt, dass er sie entweder an Leinen auf ihre tierischen Kontrahenten zu trieb oder mit Feuer in den Kampf jagte. Er tötete die wilden Tiere die zum Vollstrecker der Todesstrafe an ad bestias Verurteilte zuvor ihr eigen Werk vollzogen hatten.