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Glückskäfer kennen wir alle, und auch die Glücksgrille ist uns nicht unbekannt. Aber warum gibt es eigentlich keine Glückskakerlake? Zugegeben, für mich gab es die bisher auch noch nicht. Bis ich heute am frühen Morgen in meine Pantoffel schlüpfte und was Fremdartiges am Zeh spürte. Ich sofort raus aus dem Schuh, und schon sah ich im Dunkel ein braunes Kerbtier davonhuschen. Zunächst hielt ich es für eine dieser Grillen, wie sie jetzt am Winterbeginn ja manchmal in die Häuser eindringen, doch als ich das Tierchen geschwind ergriffen hatte und in Augenschein nahm, erkannte ich es trotz schlechter Lichtverhältnisse sofort als Kakerlake. Das war eine echte Überraschung, die ich da im Schuh gehabt hatte, schließlich ist doch noch gar kein Nikolaustag. Ich sperrte das Tierchen in eine Plastikschachtel, die ursprünglich Pfefferminzbonbons enthalten hatte, und steckte das Ganze ein. Dann auf Arbeit. Im Spind fand das Tierchen ein neues Zuhause, in seiner Schachtel natürlich, wo es von mir nach meiner Frühstückspause ein Stückchen Gurke zum Futtern bekam. So werde ich das künftig immer tun. Nur am Wochenende gibt es nichts, dafür lasse ich die Futterration freitags etwas größer ausfallen. Kakerlaken macht das nichts aus. Auch nicht die Dunkelheit im Spind. Aber weil an meinem Arbeitsplatz Tierhaltung vermutlich nicht geduldet wird, rede ich mit keinem darüber und schreibe nur hier im Assi-Blaster davon. Keiner meiner Kollegen hat eine Ahnung, dass mein Spind neuerdings eine Kakerlake beherbergt. Aber vermutlich würde es keinen überraschen, schließlich wissen alle dort, dass ich gehörig einen an der Klatsche habe. Naja, egal. Kaki, wie ich das Kerlchen genannt habe, ist nun mein kleiner, geheimer Kumpel, der mir Glück bringen soll. Bei mir hat er es wenigstens gut, ist er doch meine Glückskakerlake!
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