es gab mal eine zeit, da bekam ich eine gänsehaut, sobald ich jangarcia hörte. 2003/2004 war das. damals war er fast ständig im studio. ich brauchte nur swr3 einzuschalten, schon war er da. und das verrückteste: er schien ständig glücklich zu sein. so glücklich, dass die nähe gut tat. in letzter zeit ist es eher so, als ob ihm die zeit am mikrofon zeit zu hause nimmt. ein job, ein lebensunterhalt scheint es geworden zu sein. wahrscheinlich ist es aber auch nur, dass er jetzt gelassener und entspannter ist. eigentlich ist das gut so. alles andere wäre kräftezehrend. vielleicht ist es auch so, dass ich durch meine eigene arbeit nicht mehr jede stimmfärbungsveränderung auszudeuten versuche, sondern mich auf reproduzierbares beschränke. distanz ist schon etwas wunderbares. auf alle fälle ist sie schonend. hoffnungsgebend. bei jedem satz schon beim bloßen zuhören achterbahn zu fahren war idiotisch. jedenfalls war ich so kaum arbeitsfähig. glück... letzte woche haben mir wieder ein paar wildfremde ein stück biografie im vorübergehen vor die füße gekotzt, nur weil ich ihnen in die augen geschaut hatte. irre. gehen die in den laden und erzählen ihre geschichte. ich höre ständig das telefon klingeln, dabei klingelt es nicht. dieser wechsel von hektik und stille ist es wahrscheinlich, der sie statt zum kaufen zum erzählen animiert. eigentlich schön, um nicht zu sagen glück. vor ein paar jahren stand ein strahlend schöner mensch neben mir in der psychiatrie. der hatte so ein leuchten, fast als ob er eine halluzination war. mitten auf dem halbdunklen flur. er schwärmte für zyprexa und ähnelte jangarcia. so nah er zu sein schien, so wenig schien das, was er erlebt hatte, mit dem zu tun zu haben, was ich zu begreifen imstande war. eben irgendsoeine erscheinung.
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