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Gilliatt, am 21.7. 2004 um 16:56:33 Uhr
Gilliatt

Dies ist das höchste Schauen, verdoppelt durch das höchste Nachdenken. Das ist die ganze Wirklichkeit, mehr noch: die ganze Gedankenversunkenheit. Nichts geht darüber hinaus. Man fühlt sich ergriffen, gefangen. Man fühlt sich diesem Schatten auf Gnade und Un¬gnade ausgeliefert. Kein Entrinnen möglich. Man sieht sich in diesen ineinandergreifenden Zahnrädern, ist fester Bestandteil eines unbegriffenen Ganzen und spürt, daß das Unbekannte, das man in sich hat, mit einem Unbekannten außerhalb seiner selbst auf geheim¬nisvolle Weise sich verbrüdert. Das ist die erhabene Ankündigung des Todes. Welche Angst und gleichzei¬tig welches Entzücken! Dem Unendlichen verbunden sein, durch diese Verbundenheit dazu gebracht werden, sich selbst eine notwendige Unsterblichkeit zuschrei¬ben, vielleicht eine mögliche Ewigkeit, in dem wunder¬baren Wogen dieser Sintflut des universellen Lebens die nicht überflutbare Beharrlichkeit des Ich verspüren! Die Sterne anschauen und sagen: Ich bin eine Seele wie ihr! Die Finsternis anschauen und sagen: Ich bin ein Abgrund wie du!
Diese Ungeheuerlichkeiten machen die Nacht aus.
All das, durch die Einsamkeit noch vergrößert, laste¬te auf Gilliatt.
Begriff er es? Nein.
Spürte er es? Ja.
Gilliatt war ein großer wirrer Geist und ein großes wildes Herz.



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