»Zetern. Ursprünglich 'das rechtserhebliche Klagegeschrei erheben.' Bei einem Überfall und dergl. mußte der Gefährdete zur Feststellung der Untat sofort einen Klage– und Hilfeschrei ausstoßen, auf den hin die Nachbarn zur sofortigen Hilfe eilen mußten. Als ein solcher Schrei ist im Ostmitteldeutschen 'zeter!' (zetter, zether) bezeugt; davon Gezeter und zetern. Daran klingt an mittelniederdeutsch tiodute, toiodute, jodute und ähnliches, das seither als thiod–ute 'Volk heraus' erklärt wurde. Die neuere Deutung 'zum Kampf heraus' (to jod ute) und 'zum Kampf her' (zi jod ute) zu einer im Germanischen sonst nicht bezeugten Wurzel *judh– 'kämpfen' (altindisch yudh–yate, griechisch hysmine 'Treffen, Schlacht') ist nicht überzeugender, doch ist eine bessere Erklärung nicht ersichtlich.«
Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 22. Auflage
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