Gesichtsausdruck

Die Aussprache war zuende. Müller's Frau fuhr wieder in die Oberpfalz. Sie wollte über alles nachdenken. Das Gespräch mit ihrer Tochter Kati war sehr intensiv gewesen. Sie sah jetzt viele Dinge anders. Sie konnte sich nunmehr einiges vorstellen, und mußte in der Tat über viele Dinge nachdenken.
Müller blieb alleine mit Kati in der Wohnung zurück. Auf Abendteuer gingen sie beide nicht mehr aus. Meist sassen sie abends gemeinsam kuschelnd vor dem Fernseher, nur manchmal gingen sie an die frische Luft. Einmal schleppten sie sich in einen Biergarten - wir sollten mal wieder etwas schönes machen, hatte Müller gemeint. Eines Abends schlüpfte Kati zu ihrem Vater ins Bett. Sie schliefen beieinander, und am nächsten Morgen sahen sie sich tief in die Augen, bevor sie aufstanden.
»Wenn Du nicht meine Tochter wärest ...« sagte Müller zu ihr.
»... dann wärest Du nicht mein Papa.« sagte die Kati, gab ihm einen Kuß auf den Mund, und hüpfte aus dem Bett. Da ging es sowohl Müller, als auch der Kati zum ersten Male seit dem ganzen Drama richtig gut.