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Alfred Polgar schrieb am 24.7. 2001 um 21:31:35 Uhr über

Gesetz

Gesetze sind Hindernisse, uns in den Weg gelegt, den wir ohne sie zuverlässig gehen würden. Es wäre der Weg des geringsten inneren und äußeren Widerstands, er wäre allein bestimmt durch die Eingebung unserer Bedürfnisse und Wünsche und sein unverrückbares Ziel unser eigen Wohl. Hieraus erklärt sich vielleicht, daß vier Fünftel der »zehn Gebote« Verbote sind: nur zwei geben an, was wir tun sollen, die übrigen acht, was wir nicht tun sollen.
Diese vorwiegend negative Fassung des Dekalogs zeugt von des Gesetzgebers weisem Mißtrauen in die Geschöpfe generis humani, und daß er genau wußte, was von ihnen zu erwarten wäre, wenn man sie ohne strenge Bindung an einen Moral-Kodex herumlaufen ließe. Seine Verbote stellen sich dar als Glieder einer Kette, an die der Mensch zwecks Domestizierung zu legen ist.


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