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humdinger schrieb am 18.4. 2002 um 10:36:54 Uhr über

Gentechnik

Bericht aus dem Jahr 2077.
Nördlich von Baltimore (Maryland) befindet sich ein Altersheim, das von der nicht mehr so berühmten John-Hopkins-Universitiy verwaltet wird. Für betagte Dozenten der Universität. Eine vorbildliche Einrichtung.
Wir sehen einen schönen Park mit alten Bäumen, einen Teich mit Schwänen, Bänke - und wir trauen unseren Augen nicht:
auf einer Bank sitzt Albert Einstein!
Er liest - kein gerade wissenschaftliches Werk: es sind Comics von Robert Crumb.
Die Ähnlichlichkeit ist umwerfend - vermutlich weiß der alte Herr das und schauspielert ein wenig ...
Da nähert sich ein weiterer Senior -
das muß ein lustiges Altersheim sein! Noch ein Albert Einstein!
Jetzt ist das Abendessen zu Ende und alles strömt in denn Park - wir ahnen es schon: unzählige Albert Einsteins, wenn sie auch nicht alle den Einstein-Look pflegen; manche haben kurze Haare und keinen Schlabber-Pullover.
Im Jahr 2005 war die Gen-Technik so weit: kanadische Forscher, die das konservierte Hirn von Einstein untersucht hatten, wurden von einer Initiative der Hopkins-Universität angestiftet, dem Hirn Zellen zu entnehmen und die Gene zu untersuchen. Im internationalen Vergleich waren die USA, was Naturwissenschaften, vor allem Grundlagenforschung anging, stark zurückgefallen.
Eine naheliegende Idee! Es war kein Problem. 100 Leihmütter zu finden.
Die kleinen Alberts bekamen die beste Erziehung, die beste Ausbildung .... und waren alle einigermaßen erfolgreich.
Nur, keine Universität wollte sie haben - so überragend waren die Leistungen auch nicht.
Übrigens heirateten fast alle - und ließen sich wieder scheiden - das muß an den Genen gelegen haben.
Sie kamen alle in der Hopkins-Universität unter - für eine Weile; und wurden dann mit angenehmen Pensionen abgefunden.
Als 2060 das Albert-Einstein-Seniorenheim gegründet worden war, kamen sie - erst nur wenige, aber nach und nach alle.
Es geht dort friedlich und bedächtig zu. Alle sind gesund, viele allerdings ein wenig schlampig (»sloppy«).
Das Pflegepersonal - erfahrene Leute - ist einhellig der Meinung: ein außergewöhnliches Altersheim.



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