Günter Einbeck schrieb am 6.12. 2004 um 19:20:55 Uhr über
Genstrukturator
Die wesentlichste Aufgabe des Genstrukturators ist die Herstellung des Genoms für ein sehr vollkommenes Vernunftwesen (VIW) - erst einmal ganz unabhängig von der Menschheit betrachtet. Wenn man von einer multidimensionalen Realität mit schier unendlich vielen Universen ausgeht, was heute jeder vernünftige Kosmologe tut, dann können in dafür geeigneten Universen Arten oder Species von IW (IWA) über Natürliche Biologische Evolution (NBE) entwickelt werden. Auch wenn in unserem Universum nur diese Menschheit die einzige IWA zur Entwicklung kommt, so gibt es noch fast unendlich viele andere Universen, bei denen es auch sehr viele geeignete Universen gibt, in denen auch IWA über NBE entwickelt werden können und mindestens die Stufe einer Technischen Zivilisation (TZ) erreichen.
Damit ist die künstlich-technische Herstellung von VIW ein Phänomen, das im Rahmen einer allgemeinen IWA und TZ-Theorie abzuhandeln ist. Der Genstrukturator ist dann eine Maschine, die in vielen geeigneten Universen ebenfalls bei jeder IWA und TZ-Entwicklung erschaffen werden muß, damit die betreffenden IW sich von Mängeln, Zufälligkeiten und krassen Fehlern (dazu gehört ganz gewiß das Böse im Menschen mit Grausamkeit, Raub und Mordlust, Haß, Neid, Gier ...) durch eine vollkommene Gentechnik befreien und in viel höheren IW-Formen weiterleben können, so daß sie Superzivilisationen aufbauen und irgendwann Superintelligenzen erschaffen können.
Das HUGO-Projekt gilt seit einigen Monaten als abgeschlossen. § Milliarden Basenpaare waren zu analysieren. Nun steht man vor der Frage, ob man das Verfahren der Natur, den Genom im Menschen in 23 haploiden Chromosomen unterzubringen, zumindest in den Anfangsstadien übernommen werden soll. Wegen der völligen zufälligkeit dieser Art der Verschlüsselung der Erbinformation sollte man das von Anfang an nicht tun. Die Chromosomen enthalten sehr viel irrelevante bis überalterte Information, und die Notwendigkeit zur Redundanz kann man sicher auf andere Weise noch viel besser in den künstlich-technischen Genom einbringen.
Um die Stufe von Dupermaschinen, Superzivilisation und Paradieses zu erreichen, muß zuerst das Böse aus dem Genom entfernt werden. Dafür muß man eine richtige Genkartierung vornehmen, und was man an Organen ändern muß, ist klar: Thalamus und Hypothalamus. Wenn man, was einzig vernünftig ist, auf eine bedarfsorientierte und rein körperextern durchgeführte IW-Fortpflanzung übergeht, ergeben sich sogar viele Vereinfachungen für den IW-Körperbau
Die Veranlagung oder die neurochemisch-biologische Basis für Triebe ist gänzlich aus dem IW-Genom zu entfernen, da jeder Trieb Gefahren mit sich bringt, auch der Trieb zu wissenschaftlicher Forschung, Neugier usw. Das hat Herbert W.Franke in einigen seiner Kurzgeschichten in dem SF-Büchlein»Der grüne Komet« gut ausgearbeitet: Man stelle sich vor, daß man in einem großen Raumschiff zur Welt gekommen ist und nicht weiß, daß das ein Raumschiff ist. Wenn man jede Tür und Schleuse aus Neugier öffnen würde, wäre man schon bald tot, weil man irgendwann Pech hat und durch die Schleuse ins Weltraumvakuum geblasen wird.
Interessant ist die Frage, wo die VIW leben werden, da das ihre körperliche Ausstattung definieren sollte - aber das scheint in der Wirklichkeit doch nicht der Fall zu sein, da es sehr zweckmäßig ist, den VIW einen Körper zu geben, der ihnen nicht nur das Leben und Arbeiten im schwerelosen Zustand ermöglicht - vermutlich werden die meisten VIW in großen Weltraumstationen, Raumschiffen, Planeten und Mondbasen leben -, sondern auch den Aufenthalt unter schwierigen gravitativen und atmosphärischen Bedingungen, so daß sie ohne persönliche Gefahr in möglichst vielen Arten von Umgebungen lebens und arbeitsfähig sind.
Die sehr enge Verbindung beim natürlichen Menschen zwischen Sexualität und Kriminalität, Erotik und Brutalität, Sexualität und Grausamkeit usw. machen es wahrscheinlich, daß diese Komponenten prinzipiell nicht getrennt werden können. Dasselbe gilt für Hunger und Jagdlust. Diese Kombinationen haben sich durch die Art und Weise der Sapientierung bei den Hominiden ganz tief in die Psyche eingegraben und bilden einen Teil seiner persönlichkeit, wo eine gewöhnliche Entkopplung und Korrektur kaum machbar und auch nicht sinnvoll erscheint. NHier muß also der Mensch in vielen Bereichen schon in den ersten künstlich-technisch erzeugten Vernunftwesen grundlegend anders aufgebaut sein. Damit das wirklich alles richtig funktioniert, muß die ganze Konstruktion von Genom über VIW-Baby bis VIW-Erwachsenen genau durchgerechnet werden. Ein solcher Superrechner ist ein wesentlicher Teil des Genstrukturators und er mag sehr viel mehr Leistung erbringen müssen als die rechnerisch ermittelte und entsprechend dann synthetisierte Gensequenz für den VIW-Genom
Am vernünftigsten wäre es, so ein Projekt auf breiter internationaler Ebene durchzuführen. Dabei geht man vom Genom jeder Menschenrasse aus und hat dann jedes Mal superkomplexe Rechnungen durchzuführen, bevor man sich trauen darf, die Synthetisierung des errechneten Genoms nun wirklich durchführen zu lassen.
Das vorläufige Ziel ist die Konstruktion von sehr vollkommenen humanoiden Vernunftwesen (Androiden) mit 100%-iger Qualitätsgarantie. Solange diese nicht gegeben ist, darf man natürlich mit der VIW-Gensynthese nicht anfangen. Es sind also vorher riesige naturwissenschaftliche und ingenieurtechnische Probleme zu lösen, aber keine ethischen, denn diese werden von den Menschen nur vorgeschoben, weil sie keine konkurrierenden Hominiden neben sich dulden (siehe die Sapientierung).
Soviel dazu:
Die Maßnahmen
(Erich Fried )
Die Faulen werden geschlachtet
die Welt wird fleissig
Die Häßlichen werden geschlachtet
die Welt wird schön
Die Narren werden geschlachtet
die Welt wird weise
Die Kranken werden geschlachtet
die welt wird gesund
Die Traurigen werden geschlachtet
die Welt wird lustig
Die Alten werden geschlachtet
die Welt wird jung
Die Feinde werden geschlachtet
die Welt wird freundlich
Die Bösen werden geschlachtet
die Welt wird gut
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