Etwas perplex war ich, als meine Tochter aus dem Deutschunterricht die fragwürdige Lehrmeinung nach Hause brachte, es gebe (»gäbe« wär wohl passender!)im Deutschen nur zwei Präpositionen, die mit dem Genetiv zu konstruieren seien, nämlich »trotz« und »wegen«. Zunächst: »trotz« schreit, trotz DEM, was üblich ist, nach den Dativ (das sekundär entstandene Umstandswort heißt ja schließlich auch »trotzdem« und nicht etwa »trotzdes«!). Und dann: Es gibt reichlich weitere Präpositionen, die nur mit dem Genetiv funktionieren, zugegebenermaßen großteils seltene (manches davon ist reinstes »Kanzleideutsch«), veraltende oder gar schon veraltete - aber gerade die wiederzubeleben hat doch einen gewissen Charme. Hier einige: unbeschadet ungeachtet eingedenk angesichts anhand mittels vermittels vermöge kraft zwecks behufs infolge hinsichtlich mangels aufgrund bezüglich statt Und dann gibt's natürlich gleichermaßen erhaltenswerte Präpositional-Gefüge, etwa: in Anbetracht mit Hilfe (die jüngste Rechtschreibreform hat uns hier »mithilfe« beschert, das liest sich aber wie eine entsubstantivierte, also kastrierte »Mithilfe«, und wird sich so Gott will nicht durchsetzen) nach Maßgabe usf.