Wegen Jean Genet bin ich sogar mal für eine Woche in den Bau eingefahren. Naja, vielleicht steckt ein Gutteil Selbststilisierung hinter dieser Aussage, aber seine Glorifikation des homosexuellen Verbrechers brachte mich damals schon auf den Gedanken, in einer mehr spielerischen Form die Aspekte der Eigentumsdelikte ausloten. Leider war die Herangehensweise tatsächlich sehr vom Homo ludens-Charakter geprägt, Spurenverwischung und ähnliches hatte ich als eingeschworener Gegner von Kriminalromanen sträflich vernachlässigt. »This is what you want / this is what you get : Bad life!« (PIL) Die Jugendstrafanstalt, in die ich dann aufgrund einer sehr großzügigen Auslegung des Ermessensspielraums durch den betreffenden Richters einfuhr, wie man wohl sagt, bot einem erlebnishungrigen Adoleszierenden wie mit tatsächlich einiges an insgeheim ersehnten Studienmaterial, so habe ich während eines unbewachten Gruppentreffens im dortigen Fernsehraum auch die Bedeutung des mir bis dahin unbekannten Ausdrucks 'jemandem die Kiste versilbern' kennengelernt. Gottlob nicht in aller Konsequenz, doch von einem verurteilten Handtaschenräuber und einem gerichtsnotorischen Körperverletzer mit 'geladenem Gewehr' bedroht zu werden, war fast ein bißchen mehr, als ich mir aus den inzwischen arg abgegriffenen Rororo-Bänden auszumalen gewagt hätte.
|