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sikke schrieb am 18.6. 2003 um 13:44:43 Uhr über

Generation

Blockierte Generation? Was heißt das, wenn ich lese, dass ich zu einer blockierten Generation gehöre. Ist der Weg zum Erwachsensein, in meine Zukunft versperrt?
Wann bin ich denn erwachsen? Für viele steht fest, erwachsen ist man mit Frau, Kind und Haus. Erst dann? Wieso nicht viel früher? Bin ich nicht schon mit 18 erwachsen? Wie finde ich heraus, wie ich erwachsen werde? Aber gibt es einenrichtigenWeg, der mich auf jeden Fall zum Ziel führt?
Entwicklungspsychologen haben mir noch etwas Zeit verschafft, um erwachsen zu werden. Bis 25! Bis dahin bin ich im „auftauchendem Erwachsenenalter“ – emerging adulthood. Einerseits kann ich ja froh sein, noch so lange Zeit zu haben, dass anscheinend meine ganze Generation noch Zeit braucht. Aber will ich so lange warten? Will ich, bis ich 25 bin, darauf warten zu wissen, wie ich war, was ich bin, wer ich sein möchte? Das macht meiner Meinung nach einen Erwachsenen aus, kein Haus, kein Kind, kein festes Einkommen. Und wenn ich nach dieser Definition des Erwachsenseins vielleicht noch fünf Jahre brauche, um zum Beispiel zu wissen, dass ich Frau, Haus und Kinder haben möchte, wie soll ich dann jetzt schon entscheiden, welchen Beruf, welches Studium ich angehen und damit welches Leben ich einmal leben möchte. Dabei helfen mir keine Sozial- und Arbeitsmarktstudien, die mir sagen, welche gesellschaftlichen Entwicklungen mich am Erwachsen sein hindern oder welches Studium sich im zukünftigen Arbeitsmarkt lohnt. Vielleicht will ich wirklich nur einen Beruf, der mir wirklich etwas bedeutet, aber keine Lebensgrundlage für eine Familie ist.
Aber wie kann ich das erkennen? Wie weit lässt mich diese Blockade auf meinem Lebensweg vorausblicken, um zu sehen, was ich einmal bin?
Ich habe viele Abzweigungen vor mir, und der Wegweiser zeigt mir, wohin sie führen. Er ist die Blockade, weil ich meinen Blick nicht von ihm lösen kann. Weil ich noch nicht wissen kann, welches Ziel das beste für mich ist. Deshalb muss ich meinen Blick lösen und auf die Wege vor mir blicken, und auch wenn ich nicht sehe wo sie hinführen, muss ich den wählen, der auf dem nächsten Stück am besten erscheint, unabhängig davon, was der Wegweiser zeigt. Es erfordert Mut, dann einfach loszulaufen, aber es ist besser als stehen zu bleiben, aus Angst, den falschen Weg zu nehmen. Der Weg ist das Ziel: Zum Erwachsen sein. Und wenn die Abzweigung die falsche war, dann kommt sicherlich ein weitere Kreuzung mit einem Wegweiser, der einem zu seinem Ziel weist.







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