Die gesellschaftlich konstruierte AUffassung und Ausübung von Geschlechterleben wird mir wohl immer fremd bleiben müssen, da glaube ich zu sehr an die ehernen Weisheiten, die uns die allgemeine Psychologie und die Neurobiologie auf dem schillernden Schrein der Naturwissenschaft darbieten, wohingegen die diesbezüglichen Schriften Simon de Beauvoirs oder Gesa Lindemanns eher weniger aussagekräftig erscheinen, obwohl ich die Möglichkeit eines konstruierten Geschlechts nicht sofort von der Hand weisen will, allerdings fährt gerade Frau Lindemann einen fetten Minuspunkt ein, opfert sie doch im grausamen Zeremonial lang gesammeltes ethnographisches Ausgangsmaterial der heiß verzehrenden, aber nichtssagenden Flamme der Diskursanalyse, die hoffentlich so schnell wieder erlöschen wird, wie sie einst aufstieg, um die vorfindliche Wirklichkeit aus unerfindlichen Gründen als Konglomerat von Diskursen begreifen, wobei nicht mal belesenen Menschen auffallen müsste, dass die Diskursanalyse an sich, aber auch deren Vermarktung über hunderte Seiten zählende Machwerke keinerlei Fundierung betreffen und jeglichen Nutzwerts entbehren ...
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