In vermeintlich weiser Voraussicht hatte ich mir eigentlich den Dispokredit auf dem Girokonto selbst auf einen sehr schmalen Betrag beschränkt. Nun war es also passiert: der Kredit war überzogen, keine Zigaretten und kein Bargeld mehr im Haus. So war ich auf die Antwort des Automaten einigermaßen gespannt. Insgeheim hatte ich ja gehofft, es würde nach der Eingabe des gewünschten Betrages eine rote Warnleuchte nebst ohrenbetäubender Sirene vor der Bank ihr gewaltiges Werk gegen das Verbrechen beginnen, oder wenigstens ein höflicher krawattierter Bankangestellter der höheren Verwaltungsebene neben mich treten, »Würden Sie mich bitte freundlicherweise kurz in mein Büro begleiten« - aber nein, stattdessen kommt dieser Klapperkasten anstandslos meinem Wunsch nach als wäre ich Krösus oder der Vorstand und verleugnet einfach seine Pflicht, mich gegen mich selbst zu schützen. Da so eine Bank ja in der Regel schlau ist, kann das nicht ohne Hintergedanken und wohldurchdachten Plan vonstatten gegangen sein. Vermutlich hat sich vor mir unbemerkt der üble Abgrund in eine Zinsfalle aufgetan, die Zähler in den Rechenzentren ticken und ticken, begierig nach dem Overflow, und in den Atrien der Verwaltungspaläste werden seit Tagen und im Dauerrausch besinnungslose Tänze der Begeisterung aufgeführt, »Haha, wir haben wieder einen...« Nur der Geldautomat, der schweigt und zahlt und zahlt und zahlt...
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