Da viele Geisteswissenschaften keine Zulassungsbeschränkung haben, sind sie das Sammelbecken für all jene Abiturienten, die nicht genau wissen, was sie eigentlich studieren wollen, denen Theoretische Physik zu schwer ist, oder die sich in einer ZVS-Warteschleife für die kohlescheffelnden Studiengänge befinden, denn: sprechen und lesen kann (fast) jeder, denken sie. Deshalb sind Geisteswissenschafts-Cafeterias auch zumeist die versifftesten, in denen halbpsychopathische 35jährige herumhängen, die wirre Assoziationen auf die Rückseiten kaffeebekränzter AStA-Flugblätter schreiben, während hinter den Seminartüren eisgraubärtige Dozenten versuchen, mit tausendmal gemachten Wortspielen in die Köpfe der pflichtscheinbedürftigen Flachköpfchen und Farin-Urlaub-Klone wenigstens eine grobe Ahnung davon reinzuplappern versuchen, daß die deutsche Literatur nicht mit Michael Ende beginnt, Proust kein Trinkspruch und der Prager Frühling keine Eisbecher-Sorte aus dem Cafe Trieste ist.
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