Neudeutsch: Narrativ. Das geht z. B. so:
»Wir retten die Welt, indem wir alle nur noch vegan essen, E-Bike fahren (natürlich mit Helm!), nie ohne Wischwanze das Haus verlassen, nur korrekt gegendert sprechen und schreiben, uns als Weiße auf gar keinen Fall Dreadlocks wachsen lassen, «schwarz» in Bezug auf Hautfarben immer groß schreiben, für Safespaces kämpfen und jeden unserer Texte mit ausführlichen Triggerwarnungen versehen. Und nicht vergessen: nach der Pandemie ist vor der Pandemie! Daher müssen wir Kontakte zwischen Menschen und Natur so weit wie irgendmöglich reduzieren!«
So dröhnt es einem aus allen als linksliberal geltenden Onlinezeitungen entgegen... und nicht nur aus denen, selbst bei der FAZ und sogar Springers Welt wird man mit dem Quatsch belästigt.
Um die »Alternativmedien« für eine Alternative zu diesem Leitmedien-Zirkus zu halten, bin ich glücklicherweise nicht dumm genug...
Allerdings spricht so ziemlich alles dafür, dass es bei all diesem überdreht-hysterischen Geschreibsel nicht um eine ernsthafte politische Agenda geht, sondern es schlicht das dominierende Geschäftsmodell im Onlinejournalismus darstellt: pseudolinke Firlefanz-Themen wie eben zum Beispiel Veganismus oder »kulturelle Aneignung« locken den rechten Wutpöbel an, der sich eifrig in den Kommentarspalten ausrotzt und dann ebenso vielstimmig Kontra von der anderen Seite des politisch-kulturellen Spektrums bekommt. Viele Leserkommentare ergeben viele Klicks für den jeweiligen Artikel, und viele Klicks wiederum führen zu hohen Werbeeinnahmen. Um nichts anderes geht es! Kokain ist teuer...
|