Die Tür zuziehen. Durch den Flur hindurch, noch dunkel, aber du kennst jeden Schritt. Der Geruch des frühen Kaffees hängt noch in der Luft. Dahinter der Staub der Bücher, du solltest sie mal wieder umdrehen, macht einen gelesenen Eindruck. Dss Radio läuft noch immer, die Skala nur halb beleuchtet, an die winzige Lampe kommst du im Leben nicht mehr ran. Die Tür klemmt, soll der Hausbesitzer sich drum kümmern, der Gierschlund. Licht anmachen? Warum? Du fühlst dich wohl. Von der Straße kommt genug Licht herein. Deine Möbel warten schon auf dich. Und im Kühlschrank geht das Licht von selber an, wenn du nach der Flasche suchst. Musik, gut. Vertraut die Linie deiner Schallplattten, du fährst mit den Fingern drüber hinweg, ziehst eine heraus, traumwandlerische Sicherheit, erworben in langen Abenden einsamer Konzerte. Das Vinyl fühlt sich gut an, vorsichtig zwischen den Händen balancieren, die Abdeckhaube kurz ankicken, die Platte auflegen, Tonarmlift ab. Deine Musik. Exklusiv nur für dich.
Du lehnst dich zurück, behütet von den Millionen um dich herum. Sie halten die Mikroben von dir fern. Sie lassen Äonen an Erdgeschichte verglühen, um deine Musik zu versorgen. Sie sperren das Böse weg. Das Wilde. Sie holen deinen Müll. Sie regeln den Kraft der Pferdestörken auf deinem Weg durch dein Leben. Und sie geben dir Mut. Mut für den nächsten Tag, für diesen Abend, diese Nacht. Sie stellen sie her. Die Geborgenheit des Rebellen auf der Seite der Gewinner.
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