Öffentliche Toiletten sind, wie Thompson in einer Untersuchung 1970 festgestellt hat, die unangefochtene Domäne des FF, dessen gerochene Säure (gS) jedoch in der allgemeinen Altkackatmosphäre und dem schrillen Geruch des Urinalsteins unsere Nasen völlig entstellt erreicht - und oft genug foppt.
Selbst alte Hasen wie Leon Smackterville, Herausgeber von 'Farts', Los Angeles oder Luis Miller von 'Deep Inside' können einen in normaler Umgebung kinderleicht zu spezifizierenden FF-6-III nicht ohne weiteres erkennen. Berühmt geworden ist Millers Fehlinterpretation eines FF-3-III auf einem Kindergeburtstag als F-6-II (Farts, 1970), bei dem sich später herausstellte, daß eine einzige volle Windel den neutralen Grundgeruch so unauffällig anhob, daß selbst ein renommierter Experte wie Miller getäuscht werden konnte. Miller ertrug die Schmach seiner in 'Farts' veröffentlichten Fehltaxierung nicht und ließ sich von einem für ihn selbst angeheuerten Killer (Zwiebeln, Schweinefleisch, Bier) über einen Gartenschlauch in seiner Küche vergiften. Die Autopsie der Leiche ließ auf einen FFF-10-IX schließen, bei dem der Tod durch Direktinhalation in vier Zügen eintritt.
Millers Selbstmord hat die gesamte Pupsszene Nordamerikas aufgerüttelt. Zurecht sprach Mc Neice in seinem Nachruf von der »messerscharfen Diktatur der Analytischen Flatologie« und fordert eine Rückbesinnung auf die ganzheitliche-Interpretation des »Deflats als kompositorisches Element in der Gesamtheit der es umgebenden Düfte«. Er knüpft damit an die holistische Riechweise der Romantik an, an Clemens Brentanos »Schwalbe im Wind«, an E.T.A. Hoffmanns Grenzen transzendierende Idee von Innen - Außen und nicht zuletzt an Goethes Vergleich der Nasenhaare mit denen des Anus in dem Wort »Und wäre das Nasloch nicht aftergleich, es könnte das Arschloch nie riechen«.
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