Na gut, dann bereichere ich das Wissen der Welt um FURNIERE:
Furniere dienen zur Dekoration von Plattenwerkstoffen. Die Verwendung von Furnieren ermöglicht eine wirtschaftliche Ausnutzung teurer Hölzer.
Man unterscheidet Maserfurniere, die aus Knollen oder Stämmen mit stark unterschiedlichem Maserungsverlauf, und Langfurniere, die aus einfach gemusterten Stammen mit Schnitten parallel zur Stammachse gewonnen werden.
Nach DIN 4079 beträgt die Dicke bei Furnieren aus Laubhölzern 0,5 - 0,75 mm, bei solchen aus Nadelhölzern 0,85 - 1 mm. Es werden für besondere Arbeiten allerdings auch Deckfurniere bis zu 3 mm Dicke hergestellt.
Sägefurniere
werden mit der Furniergatter- oder Furnierkreissäge vom Stamm geschnitten. Dazu wird der Stamm entrindet, an zwei Seiten abgeschwartet und im Herzen aufgetrennt.
Bei Verwendung einer Furniergattersäge wird der Stamm dann senkrecht auf den Blockwagen gespannt und senkrecht gegen ein waagerechtes Sägeblatt geführt. Ein sogenanntes Messer führt hierbei die Säge seitlich, lenkt das abgetrennte Furnierblatt ab und entlastet das Sägeblatt.
Wird die Furnierkreissäge verwandt, so wird der Block waagerecht gespannt und gegen ein übergroße Sägeblatt geführt. Auch hier gibt es das Messer. An der Furnierkreissäge können größere Blöcke mit schnellerem Vorschub geschnitten werden als an der Furniergattersäge.
Sägefurniere werden selten und nur für hochwertige Arbeiten verwandt.
Vorteile: Die Furniere behalten ihre natürliche Farbe und sind selbst bei astreichem oder wimmerigem Holz rißfrei.
Nachteile: Sägefurniere sind wegen der langsamen Herstellungsmethode und des großen Verschnitts teuer und nicht in Dicken unter 1 mm herzustellen.
Messerfurniere
werden auf Furniermessermaschinen hergestellt. Dazu werden sorgfältig ausgesuchte und gesäuberte Stämme verwandt. Damit sie eine gute Anschnitt- und Auflagefläche haben werden sie zuerst abgeschwartet und aufgetrennt und dann gemessert.
Der sogenannte Fladerschnitt führt zu Furnierblättern die, genau wie Seitenbretter, gefladert sind.
Für den Spiegel- oder Quartierschnitt wird der Stamm vor dem Messern in Viertel (sog. Quartiere) aufgetrennt. Hierbei erhält man Furnierblätter mit spiegelbildlicher Maserung.
Da unbehandeltes Holz zu hart und spröde zum Messern ist, müssen die Stämme vorher gekocht, d.h. mit heissem Dampf behandelt werden. Empfindliche Holzsorten verfärben dabei und werden deshalb nur mit warmem Wasser eingeweicht. Die so vorbehandelten Blöcke werden mit Spannhaken auf den Maschinentisch, über den der Messerschlitten vor- und zurückgleitet, gespannt. Nach jedem Doppelhub wird der Arbeitstisch mit dem Stamm um die gewünschte Furnierdicke angehoben. Um ein Einreißen des Holzes zu verhindern, wird das gerade bearbeitete Furnierblatt durch einen Druckbalken unten gehalten und das Messer schräg zur Schnittrichtung geführt. Bedingt durch die Spannhaken kann der Stamm nicht ganz verarbeitet werden, es bleibt ein Messerrest stehen.
Vorteile: Die Furnierblätter haben eine natürliche Maserung und wenig Verschnitt (Messerrest).
Nachteile: Das Kochen führt zu Farbänderungen und die Unterseite des Furniers hat feine Risse
Schälfurniere
Auch vor dem Schälen müssen die Stämme gekocht oder gedämpft werden. Weiterhin werden sie abgelängt und entrindet.
Beim Rundschälen wird der Stamm zentriert eingespannt und um die Längsachse gedreht. Das parallel zur Stammachse stehende und über die gesamte Blocklänge reichende Messer wird gegen den rotierenden Stamm gedrückt. Die Furnierstärke wird dadurch bestimmt, daß das Messer laufend nachgeführt wird. Das hierbei entstehende endlose Furnierband wird entweder aufgewickelt oder sofort in einzelne Blätter geschnitten.
Man kann auch vor dem Schälen den Block längs einschneiden, sodas bei jeder Umdrehung ein Furnierblatt der Breite des momentanen Umfang des Blockes entsteht. Auch beim Rundschälen wird durch einen Druckbalken eine Rißbildung soweit wie möglich vermieden. Die durch Rundschälen hergestellten Furniere haben sind 0,5 -1 mm dick und haben meist eine unnatürliche, unruhige oder langweilige Maserung (Ausn.: Birke, Esche, Ahorn, Buche), sodas sie meist nur als unsichtbare Furniere verwandt werden. Andererseits lassen sich bestimmte Schmuckfurniere wie geflammte Birke oder Vogelaugenahorn nur durch Schälen herstellen.
Beim Exzenterschälen wird der Stamm, eine Hälfte oder ein Viertel exzentrisch eingespannt, sodas das Messer das Holz nicht dauernd berührt. Je nach Art der Einspannung entstehen gestreifte oder gefladerte Furniere ähnlich den Messerfurnieren; allerdings ist die Maserung verzerrt, da das Messer den Block unter verschiedenen Winkeln trifft. Exzentrisch geschältes Furnier kann auch als sichtbares Furnier verwandt werden.
Das Radialschälen funktioniert wie das Bleistiftspitzen, nur mit Baumstämmen. Es entstehen runde Furnierblätter mit Fuge und ungewöhnlichem Bild. Zum Radialschälen eignen sich auch dünne oder astreiche Stämme.
Vorteile: Bestimmte Hölzer lassen sich zu Furnieren mit außergewöhnlicher Maserung verarbeiten, wenig Verschnitt
Nachteile: Beim Rundschälen entstehen meist nur Furniere die zur unsichtbaren Verwendung geeignet sind. Auch hier entstehen Schälrisse auf der linken Seite.
|