Unser Funkwecker bekommt jede Nacht um zei einen korrigierenden Taktimpuls von der Zentralwarte in Braunschweig oder wo immer. Merkwürdig, daß ich dieses fast unhörbare Piepen, mit dem er dessen Empfang bestätigt, oft ungleich deutlicher und mich aus meinem allnächtlichen Ringen um Schlaf reißend empfinde, als die halbstündlichen Bing-Geräusche (oh, da hätte ich gerade eine Idee...) unserer Wanduhr im Nebenzimmer. Ich glaube, es kommt daher, daß die Wanduhr nur sich selber lebt, biblisch gesprochen, ja sogar abhängig ist von unserem allwöchentlichen Aufziehen der Gewichte, während dem Funkwecker eine unheimliche Vernetztheit mit einer Heerschar von Mitstreitern innewohnt, eine digitale Schläferarmee, jederzeit bereit zum finalen Zählappell.
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