Die albernen Fritzchen–Witze sind nicht tot zu kriegen. Gegen das Schema selber - naives oder frühreifes Kind, meist in der Konfrontation mit der Welt der Erwachsenen (Lehrer, Eltern, Prostituierte, alte Menschen etc.) ist nicht mehr und nicht weniger einzuwenden als gegen andere Witzgenres auch, aber warum muß das Kind heute, 2005, immer noch Fritzchen heißen? Außer irgendwo im Sauer– oder Siegerland, wo bestimmt auch noch ein paar vergessene Hermänner in den Kindertagesstätten sitzen, nennt vermutlich seit 30 Jahren kein Mensch mehr seine Kinder so. Es sollte ein Dekret von kompetenter Stelle erlassen werden, von der Kultusministerkonferenz, der Dudenredaktion oder der Titanic–Humorkritik, etwas des Inhaltes:
Ab dem 1. Juli des laufenden Jahres ist in sämtlichen in Umlauf befindlichen Witzen der Name Fritzchen durch Leon zu ersetzen. Der Humorgehalt bleibt davon unberührt. In einer Übergangsphase bis zum 31. Dezember 2006 können Altauflagen dieser Witze weitererzählt werden, nach diesem Datum verlieren sie ersatzlos ihre Lustigkeit und können mit Sex and the City nicht unter fünf Folgen bestraft werden.
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