Hallo die neue Runde.
Es freut mich, daß in den letzten Tagen die Diskussion hier viel ernsthafter und positiver geworden ist und Leute das Wort ergreifen, die zumindestens theoretisch die Sache begreifen wollen. Der tote Spaziergänger schreibt da:
###>D:
>Aber auch die praktischen Überlegungen Oldys haben zumindest bei mir zum Verständnis beigetragen. (Auch wenn er mit Theoretikern nichts zu schaffen haben will und ich niemals handeln würde ohne etwas nachvollziehen zu können.) Auch Florians Zahlenspiele zur Wirtschaftslage sind für mich nicht ersetzbar. So vermittelt jeder eine andere Sichtweise auf das gleiche Problem und verhindert eine eindimensionale Sicht der Dinge.###
Er verkennt mich da aber ein wenig. Ohne Theorie der Freiwirtschaft hätte ich weder V80 noch die Gogos entwickeln können. Ich will nur mit Theoretikern nichts zu schaffen haben, die ihre Theorien nicht in der Praxis erproben wollen und immer mehr Detailfragen lösen wollen ohne auch nur die bereits gemachten praktischen Experimente zu untersuchen.
Ich war der erste »Theoretiker« der das Experiment von Wörgl untersuchte und nachrechnete. Ich war der erste »Theoretiker« der mit den Praktikern der heutigen Wirtschaft redete und ihnen alternatives Freigeld vorschlug und ihre Meinung darüber wissen wollte. Ich war der erste »Theoretiker«, der dann ein praktisches alternatives Freigeld entwickelte, das einige Praktiker dann Gogo tauften.
Ich war dann der erste »Theoretiker«, der zum Praktiker wurde und der beginnt so ein Geld einzuführen, es zu propagieren und seine praktischen Erfahrungen weiter zu geben. Meine Hoffnung ist, daß sich auch andere Theoretiker dazu herablassen werden praktische Experimente zu versuchen, denn ohne praktische Beispiele wird es nicht gehen.
Die Abbildung der Rückseite des Halbgogoscheines zeigt die Kaufkraftgarantie und ich habe eine Anfangsausrüstung von 77,000 Gogos drucken lassen. Das praktische Experiment von Wörgl fand Auslangen mit 7,400 Schillingen. Somit könnten zehn Gogoinseln gleicher Größe mit den schon existierenden Gogos begonnen werden. Ich selber kann leicht genügend nachdrucken lassen, wenn erst einmal die lokal geplanten 10,000 in Umlauf sind. Dasselbe gilt für alle anderen Gogoinseln, welche die kanadischen Gogos verwenden wollen. In der Schweiz wird das wahrscheinlich nicht notwendig sein aber Deutschland und Österreich sollten vielleicht doch mit kanadischen Devisen als alternativem Freigeld beginnen, bis die entsprechenden Gesetze geändert werden können.
Da man kaufkraftbeständiges Freigeld aber sowieso mit einem Wechselkurs zum nicht kaufkraftbeständigen Euro oder Dollar ausrüsten muß, kann man ohne zusätzliche Schwierigkeiten auch den kanadischen Dollar von 1980 als Standard nehmen. Der freie Platz auf dem Schein ist für den Lokalitätsstempel einer anderen Gogoinsel gedacht, die überall auf der Welt sein könnte. Die Gogos von Grand Forks haben dort ihren eigenen Lokalitätsstempel und einige Kaufleute machen die wenigen notwendigen Umtäusche, falls welche gemacht werden. Sie werden nach einem Jahr auch die Erneuerung abgelaufener Scheine problemlos und dezentral durchführen.
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