Meine Nachforschungen über das Aufnahmeritual der Freimaurer haben folgendes ergeben:
Das Ritual ist auch heute noch in seinen Formen eine Burleske und zum Theil so entwürdigend, daß kein Deutscher Mann vor seiner Deutschen Frau, vor seinen Deutschen Kindern und Volksgenossen, aber erst recht nicht eine deutsche Frau vor ihren Angehörigen und Freunden bestehen könnte, zum mindesten wohl kaum vor Spott und Mitleid geschützt wäre, wenn das Ritual bekannt würde. Diese Scheu vor Mitleid, Spott und Schlimmerem ist das erste wirksame »Salomosiegel der Verschwiegenheit« auf der Zunge des Freimaurers.
Das Ritual hat aber noch eine andere furchtbare Absicht und Wirkung. Es soll vor allem den Freimaurer, in jedem Grade von neuem, einschüchtern, erschrecken und verblöden. Es offenbart dem Freimaurer erst nach vielen von ihm geforderten Eiden die von ihm übernommenen Pflichten, womit keineswegs gesagt sein soll. daß jeder Freimaurer die Ziele und Wege so klar übersieht, wie der eingeweihte. Das Ritual ist eine fortgesetzte Verängstigung unglaublichster Art aufs Ungewisse hin. Gelübde und feierliche Versicherungen - es wird hierüber noch später eingehend gesprochen werden - sind nur deshalb äußerlich an die Stelle der selbstgesprochenen Droheide getreten, weil sogar der moderne, völlig verfreimauerte Staat sonst wohl nicht in der Lage wäre, solche Feme mit frommen Augenaufschlag zu dulden. Gelübde wie Eide unterwerfen den Freimaurer furchtbaren Strafen, selbst Mordandrohungen, wenn das Gelöbnis der Verschwiegenheit und des Gehorsams gebrochen wird. Ihre Ausführung wird wiederum Freimaurern durch Gelübde auferlegt. So tritt zur Verängstigung, ja zum frevelhaften Spiel mit der Todesfurcht und der Furcht vor anderen grauenhaften Strafen, namenlich in den höheren Graden und in stets steigendem Maße, eine Verschuldung gegenüber den Hoheitsrechten des Staates hinzu. Todesangst und Verstrickung in Schuld sind das zweite und dritte wirksame »Salomosiegel der Verschwiegenheit« auf der Zunge des Freimaurers.
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