Schon als ich klein war entdeckte ich dieses prickelnde Gefühl, in die Rolle meiner Weiblichkeit zu schlüpfen. Anfangs war es Spiel, so wie man als Fünfjähriger solche Entdeckungen halt macht. Doch mit der Zeit merkte ich, daß es kein Spiel ist, sondern ein existenzieller Bestandteil meines Lebens. Das Kribbeln im Bauch, wenn ich mir die Strumpfhosen über die Beine streife, ist mit den Schmetterlingen zu vergleichen, welche dort bei meiner ersten großen Liebe umherschwirrten. Ich kann es nicht wissenschaftlich erklären, aber für mich ist diese Ambivalenz die Offenbarung meines Wesens. Ich bin in solchen Momenten ganz und gar Frau. Daß andere Menschen ein Problem damit haben, stört mich nur am Rande. Ich genieße diese Momente. Ich genieße die Blicke auf der Straße, die Gefühlsausbrüche in den Armen eines Mannes (obwohl ich doch eigentlich hetero bin), den Wind, der mir um die Beine streicht, wenn ich nachts im Minirock und meinen hohen Pumps durch die Straßen spaziere. Wahrscheinlich kann das nur jemand verstehen, der genauso empfinden kann. Ich bin ein Mann! Und doch liebe ich es, hin und wieder Frau zu sein...
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