Frankenlied
Wohlauf, die Luft geht frisch und rein,
Wer lange sitzt muß rosten.
Den allerschönsten Sonnenschein
Läßt uns der Himmel kosten.
Nun reicht mir Stab und Ordenskleid
Der fahrenden Scholaren;
Ich will zur schönen Sommerzeit
Ins Land der Franken fahren.
Falleri, Fallera…
Der Wald steht grün, die Jagd geht gut,
Schwer ist das Korn geraten.
Sie können auf des Maines Flut
Die Schiffe kaum verladen.
Bald hebt sich auch das Herbsten an,
Die Kelter harrt des Weines;
Der Winzerschutzherr Kilian
Beschert uns etwas Feines.
Falleri, Fallera...
Wallfahrer ziehen durch das Tal
Mit fliegenden Standarten.
Hell grüßt ihr doppelter Choral
Den weiten Gottesgarten.
Wie gerne wär' ich mitgewallt,
Ihr Pfarr' wollt' mich nicht haben!
So muß ich seitwärts durch den Wald
Als räudig Schäflein traben.
Falleri, Fallera...
Zum heil'gen Veit von Staffelstein
Komm ich emporgestiegen
Und seh' die Lande um den Main
Zu meinen Füßen liegen:
Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
Umrahmen Berg und Hügel
Die weite stromdurchglänzte Au,
Ich wollt', mir wüchsen Flügel.
Falleri, Fallera...
Einsiedelmann ist nicht zu Haus,
Dieweil es Zeit zum Mähen.
Ich seh' ihn an der Halde draus
Bei einer Schnitt'rin stehen.
Verfahrner Schüler Stoßgebet
Heißt: Herr, gib' uns zu trinken!
Doch wer bei schöner Schnitt'rin steht,
Dem mag man lange winken.
Falleri, Fallera...
Einsiedel, das war mißgetan,
Daß du dich hubst von hinnen!
Es liegt, ich seh's dem Keller an,
Ein guter Jahrgang drinnen.
Hoiho! Die Pforten brech' ich ein
Und trinke, was ich finde!
Du heil'ger Veit von Staffelstein,
verzeih' mir Durst und Sünde.
Falleri, Fallera...
Die Extra-Strophe für unsere bayrischen Freunde:
Oh heil'ger Veit von Staffelstein,
Hilf' bitte Deinen Franken.
Zerschlag der Bayern Übermacht,
Wir werden es dir danken.
Falleri, Fallera...
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