Neulich, vor einem halben jahr fast, als mein rechtes Ohr explodiert ist, und ich dann meine sieben Sachen gepackt, und mich für zwei Wochen bei Meiner Mutter einquartiert habe, da war es wieder! Was denn? Nein, anders ausgedrückt: als ich dann hoch oben in den Zauberbergen der fränkischen Schweiz, wo mein Schwager als HNO-Arzt praktiziert, im Infusionsraum saß, und hinunter auf die fachwerkene Gasse blickte, durch die sich dann und wann eine Mercedes oder Audi schob, da wußte ich: ...ja was eigentlich! Dann neben mir ein Alter Mann, dem in einem Routineeingriff das Trommelfell durchstochen wurde (zu welchem Ende eigentlich bitte?), und der nach gethaner Operation auf seinen Schwiegersohn wartet. Der stürmt auch gleich, während ich noch bedächtig mit einem Lehrbuch aus deutscher Geistesgrößenfeder am Tropf hänge, zur Tür herein, und bellt den greisen Mann an: »Nocherd Horrch: Was sollna mir heit zu Essen mocha? Was willstn?« Der alte Mann: »Jaa, hm...«. Der junge Mannn: »Ein KAISER-Fleisch???!«, der alte Mann stimmt zu, während es in meinem Kopf rast: »Kaiser-Fleisch, was soll das denn sein, Kaiser-Fleisch, Kaiserfleisch???!!!«. Da wird aber auch schon das Wort an mich gerichtet: »Nocherd! Und was hast na duuu!«. »Tinnitus? Na hab ich auch, hab ich auch! Seit Jahren«. Ich lächele freundlich! Dann aber ab, das Kaiserfleisch wartet, und auf mich vier und mehr bange Monate.
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