Frühlingsanfang

Fakten zum Frühlingsanfang

Offenbach (dpa) - Am Sonntag ist meteorologischer Frühlingsanfang. Andreas Friedrich, Diplom-Meteorologe in der Vorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach, erklärt im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa den Unterschied zum kalendarischen Frühlingsanfang.

Warum unterscheidet man eigentlich den meteorologischen und den kalendarischen Frühlingsanfang?

Andreas Friedrich: «Meteorologen teilen die Jahreszeiten nach Monaten ein und erheben unter anderem Temperatur-Mittelwerte. Der März ist im Vergleich zu den Vormonaten normalerweise immer ein eher frühlingshafter Monat. Deswegen beginnt für uns Meteorologen der Frühling am 1. März und dauert drei Monate bis Ende Mai. Die Astronomen nehmen als Stichtag für den kalendarischen Frühling den Zeitpunkt, an dem die Sonne senkrecht über dem Äquator steht. Das ist in diesem Jahr am 20. März.»

Am Sonntag ist also meteorologischer Frühlingsanfang. Ist damit auch der in diesem Jahr besonders lange und intensive Winter vorbei?

Friedrich: «So wie es momentan aussieht, hält sich das Wetter pünktlich daran. Wir erwarten am Wochenende im Süden und Westen Deutschlands erstmals in diesem Jahr wieder höhere, zweistellige Plus-Grade, am Rhein entlang sind es um die 15 Grad. Der Nordosten bekommt den Frühling aber noch nicht zu spüren. Entlang der Ostseeküste bleibt es tagsüber kühler, bei etwa fünf Grad.»

Wie sind denn die weiteren Frühlingsaussichten - zeichnet sich längerfristig schon ein Trend ab?

Friedrich: «Einen Trend kann man noch nicht nennen, weil die Vorhersagen nur bis zu zehn Tage im Voraus sicher zu machen sind. Im März als klassischem Übergangsmonat kann es immer mal wieder Kälterückfälle geben. Damit muss man rechnen. Aber ich kann schon soviel sagen: Zwar ist es in der nächsten Woche unbeständig, aber einen erneuten Wintereinbruch sehen wir bis Ende nächster Woche nicht heraufziehen.»

Interview: Jörn Perske, dpa

© Die Welt

erschienen am 01.03.2009 um 15:28 Uhr