Ob ich wirklich das Pech magisch anziehe, wie ich seit Jahren wähne, weiß ich in einigen Stunden. Denn sollte ich das Pech magisch anziehen, so werde ich mit dem Flugzeug, in das ich gegen sechs Uhr einsteigen werde, abstürzen und in einem riesigen Feuerball zerschellen. BUMMMMMSSSS. RRRUUUUMMMMMMS!!!!! Ein Inferno würde das geben, und ich mittendrin, eine üble Bescherung. Ein gräßlicher Jahreswechsel, kaum auszuhalten. Nur schwer vorstellbar, wie ich das überleben sollte, zusammen mit Tonnen von Aluminium über der Lüneburger Heide abzustürzen. Vielleicht wenn ich Millisekunden vor dem Moment des Aufpralls aus der Tür springe und mit all meiner Kraft nach oben schnelle, um meine Fallbeschleunigung abzufangen und sanft wie nach einem Sprung von einem Bierkasten herab auf der Erde auszurollen und meine Arme auszustrecken um mich zu den Worten »Aaaah, die Erde hat mich wieder!« auf der brennenden Wiese zu räkeln.
Aber wahrscheinlich wird es eher so sein, daß ich durch den Aufprall als brennender Kerosinlumpen aus einem dieser winzigen Fenster geschmettert werde und wie ein Komet in den feuerschreienden Staub einschlage, um, während alle meine Knochen 10-fach brechen, zu schreien »KREEEEEEIIIISSSCH, ich fahre in die Erden nieder!«. HORROR! Ich hätte niemals diesen Billigflug buchen dürfen!
|