Ohne das peinlich positive Pathos aller vier bisherigen Deutungsversuche auch nur im Geringsten zu schmälern oder den Debutanten in ihrer Unkenntnis der tatsächlichen Hintergründe Desinformation oder Beckmesserei vorzuwerfen (deren hier unangenehm häufiges Auftreten sich zwar zweifelsfrei aus vererbten Hopplas und damit vitachronischer Pathologie und genereller zeitgenössischer Generationsdemenz erschließen ließe), sollte dies doch der geeignete Zeitpunkt sein, die wahre Bestimmung der FLORAF ins Licht einer subtilen und aufgeklärten Anaphrase zu rücken: Die FLORAF wurde im letzten Jahrhundert von einer Handvoll Abenteurer gegründet, um die überwältigend jämmerliche gesteigerte Vormacht der Ovokratie zu untergraben, zu stürzen und schließlich, in einem intensiven Effort der Gruppen- und Individual-Gesundung, durch Nichts zu ersetzen. Sämtliche wirkmächtigen Sproß- und Triebkräfte der endemischen Flora sollten eingesetzt werden und den Ovariern entgegenwachsen.
Die FLORAF - Mythos und Luzidität - Teil 1
(hier vertreten von Herm Trisme)
Anhang:
Zur Verdeutlichung unserer Bemühungen, und um jeglicher Gerüchteküche vorzugreifen an dieser Stelle ein Auszug aus einer Meldung von »Fruit & Combat«, Nr. 247, Bad Radongadenbaden, dem dezentralst verteilten Flugblatt der FLORAF:
»Ei der Daus! Um die einheimische Hasenhäutergilde nicht mehr zu beleidigen, die bereits eifrig die Einrichtung ihres öffentlichen Ovariums vorbereitet, hat Dorfmeier und Eileiter Eitel heute früh verbreiten lassen, die Schonzeit für die Dithmarsische Versuchspflanzung sei vorbei: «Eiben und Eichen werden nun weichen!» Dadurch werde nun auch endlich eine Schneise geschlagen für Dotterbuden und Breistände, die weiland beiseite stehen mußten, damit diese Gebüschterroristen ihre Wurzelstöcke in unsere Kinder treiben konnten.«
»Keine weise Entscheidung.«, meint Herm Trisme, einsamer Lenzian der DVP und kündigt eilig Maß- und Eichnamen gegen die Weisung der Kleingemeinde an. Reibereien wie diese seien keiner der beteiligten Parteien nützlich. Dieser Streit sei kleinlich und feige und beweise lediglich die Seichtheit der Ungleichung »Eigentum hat keine Meise.«.
»Wir werden zeigen,« versprach Herm Trisme, »daß aus Salbei und Feige, heimlich und heilig, die eigentlichen Keime scheinen. Laßt sie ihre Eitereimer über uns ausgießen. Wir leisten keinen Widerstand, sind leise und frei wie Meise und Blei!«
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