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Flipperhallen waren bis in die mittleren 1980er Jahre weitverbreitet... dort standen freilich nicht nur Flipper, sondern auch alle Arten von Videospielen, aber keine Geldspielautomaten, so dass es keine Altersbeschränkungen für den Zugang gab. In den Niederlanden gab es auch Varianten mit einem abgeteilten Erwachsenen-Teil, wo die Geldspielautomaten hingen, aber im Flipper- und Daddelbereich durfte jeder flippern und daddeln. So zum Beispiel in der Fußgängerzone von DenHelder, wo wirklich ein fantastisches Sortiment an Flippern versammelt war (Videospiele hatte ich in dem Laden allerdings keine gesehen), darunter »Haunted House« mit zwei Ebenen, einen Gulden in den Schlitz und ab ging die Post... und dazu lief »Kiss the Boys Goodbye« von Heaven 17, wobei ich allerdings immer nur »if the bodies could fly« verstand.
Mit der Jugendschutz-Novelle vom April 1985 war es dann zumindest in Deutschland mit den dedizierten Flipper- und Daddelhallen vorbei, um ohne Begleitung Erziehungsberechtiger an öffentlich aufgestellten Automaten Videospiele daddeln zu können, musste man fortan mindestens 16 sein (und für Videotheken sogar 18)... Teenie-Yadgar war zu diesem Zeitpunkt erst 15 3/4, das hieß also drei Monate lang kein »Bomb Jack« im Krüstchen-Grill... wäre ich nicht von Kindesbeinen an derart neurotisiert gewesen, hätte mich das überhaupt nicht gekümmert, zumal ich deutlich älter als 15 aussah. So aber sah ich es als meine Pflicht an, mir das Videospielvergnügen vorzuenthalten...
Und mittlerweile werden seit 20 Jahren keine Flipper mehr gebaut, nicht wegen übereifriger Jugendschützer, sondern weil die Konkurrenz durch Computerspiele einfach zu groß war... Bekannte von mir haben sich kürzlich aus Australien einen schweineteuren Cyber-Flippertisch kommen lassen, der mit beliebigen Flipper-Simulationsprogrammen gefüttert werden kann - aber das Spielgefühl wird trotzdem nie mehr so werden wie seinerzeit in der Fußgängerzone von DenHelder. Kiss the Boys Goodbye!
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