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ruecker42 schrieb am 6.11. 2014 um 22:39:38 Uhr über

Flaschenpost-Lektorat

Die wörtliche Umsetzung stelle ich mir recht angenehm vor: Einmal am Tag den Strand entlang gehen und schauen, ob die Flasche angelandet ist. Man hat Zeit, viel Zeit - und erst die Freude, wenn man nach Wochen des Wartens eine Flasche findet, die neue Manuskriptseiten enthält. Abends entzündet man dann die Lampe, setzt das μπρίκι auf den Herd und nach den ersten Tassen des süß-bitteren Gebräus wird die Flasche feierlich entkorkt und man beginnt zu lesen... In den nächsten Tagen lässt man die Lektüre auf sich einwirken (Wanderungen im Landesinneren helfen dabei,so heißt es ...) und danach kann man mit seinen Anmerkungen und Korrekturen beginnen. Wenn dann wieder einmal der Wind vom Land fort weht packt man das überarbeitete Manuskript in die Flasche, verkorkt sie mit einem kleinen Ritual und geht zum Strand - in hohem Bogen geworfen (dabei nicht die Schulter ausrenken) beginnt die Flaschenpost ihre Rückreise und man kann in etwa zwei Wochen wieder mit der Strandpatrouille beginnen.

Träume eines zahnlosen Richtlinienhais«, so der Titel eines der zu bearbeitenden Manuskripte, nun ja, ein kleiner Stapel Klischees. Das kann nicht alles sein, wovon lebt er, was macht er sonst? Und welcher Verlag kann sich denn so eine Vorgehensweise überhaupt erlauben? Ach, laß...)


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