Den Fiskus überlisten, das ist das Motto der Stunde, denkt sich Klaus. Deshalb hat er in seiner Zweizimmerwohnung in einer oberfränkischen Mittelstadt eine Büroecke eingerichtet, wo er allerhand wichtig aussehende, aber listigerweise an keine realen Adressaten gerichtete, Korrespondenz fabriziert. Zwei Stunden hat er sich am Tag für das Schreiben von solchermaßen bezugslosen Briefen, Abrechnungen und Kostenvoranschlägen reserviert, zu dem gewissermaßen raffinierten Ende von jetzt ab bis zum Sankt-Nimmerleinstag alle im Schreibwarenladen gekauften Artikel von der Steuer absetzen zu können. So etwa das vergoldete Füllfederhalterset von Parker, oder die vierfarbige Stempelmaschine nebst Stempelkissennachfülltinte. Die Nachbarn wundern sich schon, wenn sie Klaus an seinem Erdgeschosszimmerfenster über Papierbergen brüten und in Aktenordnern wühlen sehen, aber er wahrt die Fassade, indem er behauptet eine Softwarehandelsgesellschaft gegründet zu haben. Diese Rechnung sollte allerdings nicht aufgehen...
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