http://www.taz.de/nc/1/zukunft/wirtschaft/artikel/kommentarseite/1/die-krise-frisst-ihre-mahner/kommentare/1/1&src=PR
Leserkommentare (7 Kommentare)16.12.2008 17:23 Uhr:
Von Rüdiger Kalupner:
an @clueless:
Schon 'mal was von der Herrschaft des Rumpelstilzchen gehört - einer geheimen Wissensherrschaft, die die formale Herrschaftsspitze gekauft hat und seitdem die Zukunft des Landes unerkannt dominiert wie ein Absolutist? Das deutsche Rumpelstilzchen existiert. Wir müssen nur seine Existenz und seine Steuerungsstruktur und samt Steuerungs-Instrumente und -Tricks erkennen. An der Vorherrschaft der Kapitalstockinteressen gibt es doch keinerlei Zweifel. Aber wer durchschaut und veröffentlicht die Tricks des deutschen Rumpelstilzchens?
Der IGM-Vorstand zittert vor dem Tag, an dem alles 'raus kommt, was er mit den SiemensAG-Vorständen da treibt und getrieben hat - in Richtung Wachstumszwang-vom-Typ- High-Tech-Kapitalstockmaximierung. Mit steigenden Bruttoarbeitskosten und fallenden, bzw. nicht-steigenden Konkurrenz- und Nichtarbeitsfaktor-Kosten (= Energie- und Sachkapitaleinsatz) kann man beliebig den Kapitalstock in die Höhe treiben und die Zinseinkünfte für's Kapital auch, die für dieses Investment anfallen. Der Trick, die IGM-Vorstände zum Teil des Rumpelstilzchenclan zu machen, ist genial, und jeder Linker, der die volkswirtschaftlichen Trivialzusammenhänge nicht kapiert, beweist nur die seit Jahrzehnten wirksame Trickgenialität.
Wegen dieser machtpolitischen Strukturgenialität des deutschen Rumpelstilzchens, das nach meiner Erfahrung (ich war 17 Jahre Siemens- und IGM-Mitglied und 3 Jahre freigestellter BR bei Siemens in Erlangen) vom Siemens-IGM-Vorstand gemanagt wird, ist es auch so leicht, es mittels EPIKUR-Lohn zu stürzen. Der EPIKUR-Lohn dreht die Kostenschere für die Produktionsfaktoren um - und der Investitions-, Export- und Konsumsteigerungs-Druck verschwindet (= Terror der Ökonomie), der das Wirtschafts- und Machtsystem vor der steigenden Massenarbeitslosigkeit und damit vor dem finanziellen Zusammenbruch bisher gerettet hat.
Wer googelt der wird die Existenz des deutsöchen Rumpelstilzchen wahrnehmen.
16.12.2008 12:51 Uhr:
Von Rüdiger Kalupner:
@WOMAN
Was regen Sie sich so auf?
Die Dinge liegen doch für jeden klar: Attac hat versagt.
Wer in einer welthistorischen Systemkrise u n d vor einer Bifurkation des weltindustriellen Fortschrittsprozess sich eingesteht, ratlos zu sein, der sollte diesen seinen Mangel nicht mit Kleinst-Projekten überspielen wollen. Attac war eine Hoffnung unter der Überschrift 'Eine andere Welt ist möglich'. Mit der Finanz- und Wachstumszwang-Systemkrise ist die Menschheit in eine vorrevolutionäre Phase eingetreten, in der diese 'andere Welt' auf evolutionsprozess-logischen Wegen in die Realität kommen wird. Das hätte die Stunde von Attac sein können. Ist es aber nicht.
Wie konnte es geschehen, dass die Attac-Führung heute so ratlos dasteht? Was hat seine deutsche Führung versäumt? Klare Antwort: Sie hat die geistige Herausforderung, der den 'Andere-Welt'-Anspruch einlösen könnte, ignoriert, hat nicht nach globalen, theoretischen wie evolutionsprozess-logischen Projektansätzen gesucht, und sogar vorhandene zur Kenntnis genommen und dann totgeschwiegen.
Die theoretische und analytische und projektlose Ratlosigkeit ist keine zufällige, sondern eine strategisch wohlüberlegte, bewußt in Kauf genommene Lage.
Attac ist übrigens nicht die erste Andere-Welt-Hoffnungs-Bewegung, die ihre Aufgabe bewußt auf den Level von Mitgliederwerbung und Kleinstprojekt-Aktionismus heruntergefahren hat, deren macht- und organisations-politische Hintergründe nur noch nicht offen liegen.
16.12.2008 09:35 Uhr:
Von clueless:
@ Rüdiger K.: Also die Behauptungen die du hier aufstellst sind wirklich abenteuerhaft! IGM u. Siemens ein Tarifkartell?? Hat Siemens deshalb die AUB gegründet u. finanziert?? Kontrollieren IGM u. Siemens jetzt die Gesamtwirtschaft u. im speziellen die Finanzwirtschaft? Mit wem soll Verdi ein Tarifkartell haben? Verdi muss doch froh sein, wenn sie (aufgrund fehlender Mitglieder, dank angeblich »linker Leute« wie dir die die linken Organsationen schlecht machen) überhaupt Tarifverträge durchsetzen können (siehe Einzelhandel).
Des weiteren führt du in keinster Weise aus, wie ein EPIKUR-Lohn den Wachstumszwang aufheben könnte. Dies ist nämlich leider auch nicht möglich(ein EPIKUR-Lohn mildert nur die Auswirkungen eines solchen Systems) auflösen kann es allein die Umstrukturierung des Zins (heißt »Strafzinsen« auf Sparguthaben, »Belohnungszinsen« auf Kredite).
15.12.2008 18:25 Uhr:
Von L.A.WOMAN:
Liebe RedakteurInnen!
Wenn ihr schon Kommentare verstümmelt, dann richtig:
Dieses erwähnte Projekt zu erneuerbaren Energien mit dem Zitat kommt durch Eure Kürzung missverständlich an. Den Hinweis zu der Studie habt ihr ganz weggelassen.
Ich habe aus dem Interview zitiert, und die Zitatkennung ist durch das Kürzen der taz auch noch entfallen!
Außerdem würde ich gern wissen, warum ihr den Hinweis auf den Kongress von attac auch herausgenommen habt!
Interessant ist, wie ausführlich ihr den Kommentar von @Kalupner- offensichtlich ungekürzt - bringt, worin er attac in eine von großen Organisation finanzierte Ecke stellt.
Absurder geht es schon gar nicht mehr.
Es geht offensichtlich eine Urangst um:
Es geht um unserer mühsam erspekulierten Milliarden. Die zu schützen ist Aufgabe aller staatlichen Gewalt!
>Abänderung des 1. Artikels im Grundgesetz passend gemacht auf unsere Regierungsmaxime.
****Anmerkung der Redaktion: Wir behalten uns vor, Links mit Veranstaltungshinweisen oder Eigenwerbung zu entfernen.
15.12.2008 17:43 Uhr:
Von Rüdiger Kalupner:
'Finanzkrise frißt ihre Mahner' - und das ist gut so. Das sollte für alle evolutionsprozess-blinden Kritiker des 'Kapitalismus' gelten und hat auch so gewirkt, weil diese noch nicht kapiert haben, 1. dass dieser 'Kapitalismus' ein Wachstumszwang-Absolutismus vom Typ High-Tech-Kapitalstockmaximererei ist, 2. dass dieser sich in Deutschland des Metalltarif-Kartells (= IGM- und SiemensAG-Vorstände als Geschäftsführung) bedient, um sich mit dem Mittel der stetigen Steigerung der Bruttoarbeitskosten (= Tariflohn- und Sozialleistungkosten-Anstieg) am Leben zu erhalten, 3. dass es mit dem EPIKUR-Lohn (= energie- und sachkapitalsteuer-finanziertes Zweit einkommen für Jedermann) den genialen Hebel zum Sturz des Wachstumszwang-Regimes gibt.
Die attac-Spitzen wollen diese Erkenntnisse nicht zur Kenntnis nehmen oder öffentlich diskutieren, obwohl sie sehr gut informiert wurden und sind. Ganz systematisch wird der einzig funktionierende, weil systemstürzender Evolutionsprojektansatz tabuisiert. Grund: Ihre Abhängigkeiten/Verbindung zum Verdi- und zum Metalltarifkartell sind zu eng. Sie zwingen Attac unter das Regime Wachstumszwang-Absolutismus. Die Attac-Spitzen wissen, dass mit der Diskussion des Evolutionsprojektansatzes die Daseinsberechtigung der Organisation wegfallen wird. Lieber fällt man in die Unbedeutendheit als dass man sich auflösen will.
Deshalb ist es gut, wenn dieses links-kritische Anhängsel des Wachstumszwang-Regime in der sich aufbauenden Wirtschafts- und Gesellschafts-Krise keine Rolle spielen wird.
15.12.2008 17:36 Uhr:
Von L.A.WOMAN:
Ist schon dreist, diese Einschätzung der taz:
Die attac-Aktionen:
- werden nicht oder kaum erwähnt
die attac-Pressemitteilungen:
- werden nicht zitiert
die attac-Bildnachrichten
- erscheinen nicht
die TV-Diskussionen - mit attac-Mitglied und Grünen-Mitglied Sven Giegold
- finden keine Erwähnung
wo:
in der taz
zugegeben, die anderen Medien sind auch nicht besser
ausgenommen jw - ab und zu
aber wesentlich häufiger publiziert als in der taz.
Mir bietet sich ein ganz anderes Bild:
Ebenso hat ein attac-Mitglied ein Projekt koordiniert
zu erneuerbaren Energien und offensichtlich erfolgreich
Arbeitslose vermittelt:
Auszug aus Interview (auch nicht in der taz):
"Wir führten zum Beispiel bei einigen Teilnehmerinnen der Kurse und Potenzialanalysen durch, die deren vielfältige Kompetenzen deutlich aufzeigten. Einige Frauen wagten im Laufe des Projekts den Schritt in diese Branche und arbeiten heute in teilweise exponierten Positionen.
Clara Luckmann:
Zu wünschen ist, dass die Studie vielen Frauen umsetzbare Hilfen bietet,
aber auch bei den vermittelnden Institutionen Wirkung zeigt.
Also, es gibt nicht nur Geißler, den Propagandisten der CDU
auf dem Rücken von attac, und auf der Pro Kapital-Seite die hochbezahlten »«Experten»« (aus öffentlichen Geldern) wie den Prof. Sinn, und den (Honorar) Prof. Hüther, die mit ihrer beinahe täglich publizierten Ideologie dazu beitragen, dass Menschen in prekäre Beschäftigungen abgeschoben werden. Auch unternehmen sie nichts, um der Finanzkrise Herr zu werden, geschweige denn, die Besteuerung der Großverdiener gerechter zu gestalten und die Märkte mit Gesetzen zu regulieren.
15.12.2008 02:59 Uhr:
Von datensatz:
gras wurzel minus eins
pfuinanzkrise
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