Figurkontrolle

Jochen war wieder der letzte im Schachklub und mußte die Figurkontrolle machen. Auf jedem Brett mußten 32 Figuren stehen, 16 weisse und 16 schwarze. Aber so schlim fand Jochen die Figurkontrolle gar nicht. Er zog sich, wie fast jeden Abend aus und fummelte den alten Gymnastikanzug seiner großen Schwester aus seiner Tasche. Wie gut es sich anfühlte, wenn er den Turnanzug überzog. Wieso mußte er auch im Schachklub landen, wo ein Rollkragenpullover das höchste der sportlichen Kleidung war.

Nachdem er ein paar Aufwärmübungen gemacht hatte, legte er los. Er ging von Brett zu Brett und machte für jede der Figuren eine Kniebeuge oder einen Liegestütz. Heute waren so viele Bretter draußen, daß sich der Gymnastikanzug unter den Achseln langsam dunkel verfärbte. Aber in der Schachhalle, in dem man sonst nur Angstschweiß, konnte das nicht schaden.