Ja, das war ein Auto von Ford. Mit umgeklappter Rückbank und etwas Geschick gingen zwei Fahrräder und ein Beifahrer rein. Sicherlich, der Verbrauch war für den 60 PS starken 1,3-Liter-Motor nicht optimal mit knapp 8 Litern in der Stadt. Aber solide war die Kiste, das muß ich ihr zugestehen. Mitfahrer bestätigten mir regelmäßig, der Motorensound habe etwas von einer Tischnähmaschine - aber das war mir egal. Schön gewesen wären Servolenkung und eine Intervallwischanlage.
Der Fiesta war asymmetrisch: Er rostete nur auf der Fahrerseite. Aufgrund der Tatsache, daß ich ihn nie gewaschen habe, hatte der Dreck vermutlich eine eher isolierende Wirkung.
Mit 100.000 Kilometern war die Kupplung kaputt. Man konnte aber, sofern man sich immer irgendwo an einer abschüssigen Straße parkte, auch ohne Kupplung fahren. Das habe ich zwei Wochen gemacht, dann hatte ich eine neue Kupplung bei Ebay für 60 Euro ersteigert und sie für 20 Euro einbauen lassen.
Irgendwann war das Kühlsystem leck. Aber da die Temperaturanzeige defekt war, habe ich das nicht bemerkt, und bin mehrere Wochen mit einem kläglichen Rest Kühlwasser gefahren. Scheint den Fiesta nicht gestört zu haben. Mir fiel es erst auf, als mir beim Öffnen der Motorhaube eine Hitze wie aus einem Backofen entgegenschlug.
Mit 160.000 Kilometern mußte ich mich dann von ihm trennen. Zu viele Reparaturen waren notwendig geworden, und an den rusigen Ablagerungen rings um das Auspuffrohr ließ sich ein nahender Motorschaden ablesen. Ich denke gerne an ihn zurück.
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