Die Feuerwehr in Hamburg hat ein riesiges Problem: zum März 2007 wurde ein neuer Dienstplan eingeführt, den viele Feuerwehrbeamte für unsozial halten.
Vorher hatte man Mo bis Do 8- und 16-Stunden-Dienste und Fr-So 24-Stunden-Dienste, doch nach dem neuen Schichtmodell gibt es nur noch 12-Stunden-Schichten, Tag- und Nachtschicht.
Was ist daran so schlimm? Ganz einfach: Die Feuerwehrbeamten (und vor allem deren Frauen) finden, daß man mehr Freizeit hat, wenn man nach 24 Stunden Dienst auch 24 Stunden frei hat, als wenn man nach 12 Stunden Dienst nur 12 Stunden frei hat.
Tatsächlich scheint es aber so: in 24-Stunden-Diensten konnten die Feuerwehrleute schlafen (sind eben echte Beamte), in 12-Stunden-Diensten geht das nicht mehr. Ergo ist man weniger ausgeruht, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt, und das war ja nun nicht eingeplant, als man Beamter wurde. Und die Fahrzeiten werden natürlich mehr: wenn man einmal 24 Stunden am Stück arbeitet, fährt man einmal hin und einmal zurück. Teilt man diese Zeit in zwei mal 12 Stunden, fährt man zwei mal hin und zwei mal zurück, also doppelt soviel Strecke, und Strecke ist Zeit. Hinzu kommt, daß ganz viele Feuerwehrbeamte sich in den letzten Jahren ein Häuschen im Grünen gebaut haben. Kann man sich zwar eigentlich garnicht leisten vom mickrigen A7-Gehalt, aber wenn die Kollegen von der Wache alle mit anpacken, braucht man keine weiteren Handwerker mehr zu bezahlen. Und dann geht das Reihum, jeder baut sein Häuschen mit seinen Kollegen zusammen, nachher sind alle glücklich und haben ein Häuschen im Grünen und lange Arbeitswege - da ist es natürlich unfair, wenn sich die NOCHMAL verdoppeln, oder?
Jemand hat mal behauptet, 24-Stunden-Schichten seien gar nicht gut, denn wenn Du halbtot in der Gegend rumliegst und dann kommen Feuerwehrleute, die schon 22einhalb Stunden aufm Buckel haben, dann sind die doch voll im Halbschlaf und können kaum noch was richtig machen, aber da muß man ganz deutlich widersprechen, denn unsere Feuerwehrbeamten sind schließlich HELDEN. Jeder für sich ist ein Held und zusammen sind sie so eine Art Platoon von Helden. Sie setzen ihr Leben aufs Spiel um unsere Häuser zu löschen und uns selbst vorher aus den Flammen zu ziehen, und selbstverständlich kann so ein Held (was sag ich: SUPERHELD!) auch nach 23 Stunden im Dienst noch problemlos Auto fahren. Im Gegensatz zu LKW-Fahrern, denen genau das ja verboten ist - die müssen nach spätestens 11 Stunden schlafen gehen, und selbst die 11 ist schon die Ausnahme! Feuerwehrleute sind da anders.
Aber weil man die grundsätzliche Gefahr total übermüdeter Feuerwehrleute am Steuer erkannt hat, haben die ja ihre blauen Lampen und dröhnenden Fanfaren, um die Umwelt und alle Bürger zu warnen: ACHTUNG, TATÜ-TATA, hier kommt ein Feuerwerhmann im HALBSCHLAF!!!
Ich LIIIIIIEEEEEEBE unsere HELDEN !!!!!
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