Als ein solchen Phänomenen begierdelos gegenüberstehender Mensch muss ich mich immer wieder über die extreme Wertschätzung beziehungsweise Überbetonung wundern, die die zuweilen auch als Saftigkeit deklarierte Feuchtigkeit der weiblichen Scham unter heterosexuellen Männern zu genießen scheint. Gewiss mag hierbei eine Rolle spielen, dass es dem Geschlechtsapparat der Frau an Möglichkeiten gebricht, dem Phallus ähnlich durch eine markante Hervorwölbung den Grad des geschlechtlichen Begehrens zu markieren; dennoch ist mir eine vergleichbare Vergötzung des sogenannten precum auf dem Feld der Homosexualität bislang nicht zu Augen gekommen und ist möglicherweise an der Grenze zu Besudelungsphantasien angesiedelt, was vulgärpsychologisch auf eine unterbewusste Bestrafung der in den Akt involvierten Personen für das Überschreiten der mütterlichen Geburtspforte deuten könnte.