die häuser verlassen,
im haus sind gespenster
am haus die fenster
stehen offen
und herein
strömt regen
die bewohner sind fort
sie nahmen alles mit:
die möbel, den teppich,
tische und stühle,
die betten, das handtuch
nun weht der wind
durch die zimmer
und das haus
schlägt mit fensterflügeln:
noch kann es nicht fliegen
aber bald
nehme ich mein haus
auf die schulter
und reise als schnecke,
als blinder passagier
auf den schiffen der flüsse und meere
kriech' über's land
durch europa
und flieg' mit raketen zum mond,
umkreise den erdball
und lande in asien,
australien, amerika, afrika
hab' alles dabei:
rasierer, tischtuch,
hocker und feder,
schreibheft und schrank,
ein dach über'm kopf
so lad' ich mir gäste
und koche gerichte
nach neuen rezepten;
ich lerne die sprachen
verstehen und sprechen
ich höre musik
und arbeite ständig
und schlafe.
ich kaufe gemüse und früchte,
ich geh' auf den markt
und in die concert hall
nein, ich habe niemanden umgebracht
und bin doch voller schuld
und schwer beladen mit erinnerungen:
eingewickelt und verpackt in kisten,
verstaut, verstaubt in den kammern, im keller
wieder oben siehst du heller:
aus dem fenster
ziehen nachtgespenster,
verfliegen, verschwinden als fata morgana:
als hätte es sie nie gegeben
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