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mcnep, am 15.9. 2004 um 23:59:49 Uhr
Federlesen

Das etymologische Wörterbuch erklärt den Ursprung des Begriffs so: »Zugrunde liegt die Sitte, Höhergestellten die lästigen kleinen Flaumfedern vom Kleide zu nehmen, was offensichtlich schon im Spätmittelalter einerseits als Schmeichelei und andererseits als Ausdruck einer übertriebenen Sauberkeit und Umständlichkeit galt«. Da werfen sich doch mehrere Fragen auf: Zum einen, was das für eine merkwürdige Sitte ist, und ob man die wie den richtigen Umgang mit Messer und Gabel lernen konnte - große Federn zuerst? Von oben nach unten? Zum zweiten, wieso höhergestellte Personen im Mittelalter mit Flaumfedern bedeckt waren - hatten die damals undichtes Bettzeug? Aber die werden nicht mit den Kleidern ins Bett gegangen sein, also Geflügelrupfen als Ursache? Aber dafür gab es doch Gesinde. Bleibt eigentlich nur als denkbare Ursache die Falknerei, aber wieviel Flaumfedern verliert ein durchschnittlicher Falke so am Tag? Kann man daraus eine ganze Sitte konstruieren? Und schließlich auch die Frage, warum das Ablesen von Federn als »übertriebenes« Zeichen von Sauberkeit galt. Klar, Federn stinken nicht, schimmeln nicht und es kommt eher selten vor, daß man zu jemandem sagt: »Es ist mir ja etwas unangenehm, aber sie haben da eine Flaumfeder am Hosenschlitz...« Fazit: Die Menschen des Mittelalters sind völlig zu Recht ausgestorben.


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