Einmal im Jahr an Fastnacht dürfen wir einmal ganz zwanglos in andere Rollen schlüpfen. Wer wäre nicht gern einmal so frei wie ein Indianer, berühmt wie ein Star, heldenhaft wie Superman, beliebt und begehrenswert wie eine Prinzessin? Aber es ist nur vorübergehend, denn an Aschermittwoch ist ja bekanntlich alles vorbei. Dann fallen unsere Verkleidungen und Masken ab und wir sind plötzlich wieder Schüler, Auszubildende, Studenten, Angestellte, Arbeiter oder Beamte. Doch wie ist das mit unseren anderen Masken hinter den wir uns oft verstecken, die den Blick auf uns verstellen? Daheim verhalten wir uns oft anders als in der Schule, auf der Arbeit und im Verein, Freunden geben wir uns anders, als Fremden gegenüber. So richtig bewusst wird uns dieses Rollenspiel, wenn wir einmal „aus der Rolle fallen“, d.h. uns anders verhalten, als dies von uns erwartet wird. Hand auf`s Herz: Wohltuend erfahren wir doch alle immer nur dann Menschen, in deren Gegenwart wir unsere Masken fallen lassen können, uns nicht verstellen brauchen, und wirklich echt sein dürfen, so wie wir sind.Wie gut zu wissen, dass Gott zu jedem von uns sagt:“ Ich mag dich so, wie du bist, ganz ohne Maske“. Denn für Gott sind alle meine Masken durchsichtig und überflüssig. Bei ihm dürfen wir getrost aus all unseren selbst- und fremdbestimmten Rollen fallen und brauchen uns nicht zu verstellen. Trauen wir uns auch, unsere eigenen Masken wahr zu nehmen und uns selbst immer mehr so anzunehmen wie wir eigentlich sind. Vielleicht schaffen wir es dann auch andere Menschen hinter ihren Masken zu erkennen und zu verstehen.