Leider eins der meistmissbrauchten Wörter, zumindest in letzter Zeit. Wenn irgendetwas dem Gutmensch nicht genehm ist, dann schreit er »Faschismus«, worüber sich die notorischen Tabubrecher dann wieder amüsieren, was sie allerdings auch nicht interessanter macht. Das ist insofern bedenklich, als es nicht so ist, dass der Faschismus ein für alle mal besiegt ist.
Die Frage allerdings bleibt, was man eigentlich als Faschismus ansehen kann. Historisch gesehen handelt es sich um eine Regierungsform, die autoritär und repressiv ist, vor allem darauf bedacht, technischen Fortschritt zu entfesseln und ansonsten die Individuen zu einer Masse von gefügigen Untertanen zu formen.
Viel schlimmer ist aber der Alltagsfaschismus, der auf die Schikanierung der Mitmenschen zielt, vor allem, wenn den Alltagsfaschisten ein kleines bisschen Macht gehört, das sie gegen andere ausspielen können. Faschisten sind dann diejenigen, die Lustgewinn aus der Ausübung von Macht ziehen.
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