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Power Point schrieb am 4.10. 2011 um 23:48:11 Uhr über

Fake-Sache

Mein Arbeitstag heute

Um 9.00 fuhr ich los. Nicht von Sternen liess ich mich lenken, sondern von Satelliten,
die mein Navi koordinierten.
Nun lebe ich im bevölkerungsreichsten Land der ganzen Erde und daher weiss ich, sobald ich morgens um halb 10 eine deutsche Strasse befahre, befinde ich mich in akuter Lebensgefahr.
Ab 9 Uhr begann heute mein Märtyrium, 10 Uhr würde es ersteinmal zu Ende sein.
Beim ersten Mal sah ich einen überfahrenen Fuchs und beim Zweiten einen toten frischblutroten Igel auf der Strasse. Und beide Male wusste ich: das ist ein gutes Omen ! dafür wird's ein schöner Tag heute, war dann auch.
Die ersten beiden Male, mit den toten Tieren auf der Strasse, probierte ich den Weg zur Arbeit aus und weil ich nicht wusste, wie ich das Navi umstellen soll, habe ich mich zum nächsten Ort von 5 Satelliten leiten lassen, das war Taufkirchen, und immer, wenn ich in der Nähe war, so 2,3 km vor Ort, programmierte ich um auf eigentliches Ziel, damit ich ohne Autobahn fahren kann.
So haben mich die 5 Satelliten verstanden und ich habe mich gefühlt wie ein Schachgrossweltmeister mit meiner Strategie um die Gunst meiner 5 Satelliten und ich war pünktlich !
Seitdem mein Specialeffektmatrose mir meine Strategie erleichtern hat wollen, mit umprogrammieren des Gerätes auf »Funktion ohne Autobahn«, erst da befinde ich mich plötzlich auf Autobahnen, die gerade erst gebaut werden.
Ich war vollkommen verzweifelt, als ich dort eine geteerte Strasse im Dunkeln nehmen sollte. dann wurde ein Feldweg daraus, dann Löcher und zuletzt Bauschutt, Ich hatte rechts Feld, links gepflügter Acker und am Ende der Strasse nichts, Autobahnbau. Im Rückwärtsgang hätte ich zurückfahren müssen, das wollte ich nicht, ich stakste die Heckflossen des alten Mercedes hinten ein in den Acker, scheiss auf den Mercedes, dann drehten die Räder durch, ich biss ins Lenkrad, ein Zahn lockerte sich.
Ich wertete dies als terroristischen Angriff auf mich selbst und nutzte vorhandende Einsicht in sinnlose Selbstzerstörung, so dass der Mercedes auch wieder wollte und sich heraus heben liess aus dem Ackerloch.
So glitt ich zurück auf irgendeine Bundesstrasse, zweimal ging der Motor aus.
Sinnlos, jetzt in der Dunkelheit nach toten Tierleichen Ausschau zu halten, die mich meinen lassen könnten, dies sei der richtige Weg.
Und wie er erst angefangen hat, mein erster neuer Ganztagesarbeitstag ?
Mit: »Du Arschloch
Wie das kam ?
Naja, im bevölkerungsreichsten Land der ganzen Erde, da trug sich morgens um 10 Uhr folgendes zu:
Bin Brutto pünktlich am Ort, muss aber Netto noch das KZ ins Parkhaus stellen, ich bin solange brutto, bis ich über die Schwelle der Arbeitsanstalt husche.
In knapper Zeit begegnet mir ein Paketlieferwagen, er hätte auch auf dem Bordstein parken können, dann nämlich käme ich vorbei.
Der Typ packt seine Pakete aus und trägt sie übereinandergestapelt ins Haus.
Es sind aber noch mal Fünfzig weitere in dem Wagen und während ich überlege, wie ich das Problem ohne Aggression bewältigen soll, ist der hinter mir Wartende schon schneller und ruft laut:
»Du Arschloch
Der Paketauslader lässt sich nicht stören davon und hört auch nicht auf Pakete auszuladen.
Ich bin genervt und rufe nun auch das, was mir als erstes einfällt:
»Ey Du ! Ich hol mir gleich eins von deinen Paketen, da steht Versace drauf, das kann ich auch gebrauchen, das Versace, das hol ich mir jetzt
Und dann endlich fuhr dieser arme Teufel sein Fahrzeug etwas auf den Bordstein, so dass wir auch vorbeikamen. Er war noch ganz jung, vielleicht hatte er ja auch seinen ersten Arbeitstag ?
Dann, im Geschäft, mein erster Kunde:
Ein Türke. Er spricht nicht gut deutsch und ich bin eine Stunde mit ihm beschäftigt.
Er sagt immer: »Wenn ich in Türkei fahre, wenn ich in Türkei fahre, dann ich diese Preis
Nacheinander kamen dann eine Lehrerin, ein Ehepaar, ein junger Mann, eine frisch Verheiratete mit 21 Jahren und soweiter und so wird es abend und die Nachausefahrt steht wieder an, die Satelliten und das Märtyrium ! Von Neuem !















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