Auf dem morgendlichen Hundespaziergang kam es mir wieder entgegen, das Entsatzheer des knöchernen Benedikt: Gottbesoffene miles christi zwischen Katzenwäsche und Eucharistiefeier, dichtgedrängt im Wirgefühl und den überfüllten U–Bahnen. Und kaum ein Trüppchen dieser altgeborenen Pickelausdrücker, das nicht seine eigene Fahne mit sich führte: Landesfahnen zumeist, doch auch Marterhölzer waren abgebildet, päpstliches weiß–gelb, an den Untersaum vollgepisster Unterhemden erinnernd; viel rot-weiß sah ich auch, vielleicht vom Polenpapst übriggeblieben, 'ein Anblick, schrecklich und gemein'. Wenn diese Weltjugendtagediebe sich schon soviel darauf einbilden, fast zwei Drittel der Zuschauermenge des alljährlichen Karnevals zusammenzutrommeln*, sei ihnen zu bedenken gegeben, dass bei aller ebenbürtigen Widerwärtigkeit des Jeckenvolks dieses ohne nationalistische Symbole auskommt.
*Ich rede von Kölns 1,2 Millionen, zählt man die knappe Düsseldorfer Million hinzu, sind 800.000 Andachtstouristen schon deutlich relativiert.
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